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EIN IDEALER MANN von Oscar Wilde - STAATSTHEATER KASSEL

Premiere 18. November 2017, Schauspielhaus. -----

Der ideale Mann ist der Traum von einem Politiker, einem der integren, aufrichtigen, engagierten, von dem alle genau diese Rolle verlangen! Dessen Perfektion gar die Basis der Liebe der Frau ist, die er aufrichtig liebt – und den seine Vergangenheit einholt, in Gestalt einer Vampirlady, die ihre Lust daran hat, zu zerstören.

»Der ideale Mann« ist eine Satire über moderne Ritter von der insgeheim traurigen Gestalt, über Erpressung, Korruption und prächtige Outfits, über moderne Frauen, die viel mehr über die Spielregeln der Freiheit wissen als die Zauberlehrlinge der Schöpfung – und einen Magier an diesem Königshof des Virtuellen: den Dandy. Den Mann, der (wenn keiner ihn beobachtet) sehr fleißig daran arbeitet, dass alle in ihm den Narren sehen, weil er an das Moralische der echten Schönheit glaubt; der weiß, dass in diesen geschmacklosen Zeiten nur exquisite Gleichgültigkeit die Maske des schlauen Menschen ist.

Wer glaubt, Oscar Wilde wäre ein Mann des 19. Jahrhunderts, der irrt. Keiner hat mit so viel schockierender Raffinesse unsere Welt gezeichnet wie er, in der alle sein dürfen, was sie sein wollen – und niemand hat so maliziös den Drogenrausch unserer immer obszöneren Individualität beschrieben. Wildes Stück ist eine glänzende Komödie um Korruption und kriminelle Machenschaften in Regierungskreisen, psychologisch elegant wie Hitchcock und Tarantino, von großem Wortwitz und wirklichkeitsnah, damals wie heute.

Sarantos Zervoulakos, 1980 in Thessaloniki geboren, absolvierte zunächst ein Grundstudium der Medizin. Er war Hospitant und Regieassistent unter anderem am Deutschen Theater Berlin, den Sophiensaelen Berlin, der Universität der Künste Berlin (UdK) und dem bat-Studiotheater Berlin sowie auf Kampnagel in Hamburg. Er studierte Schauspielregie am Max Reinhardt Seminar in Wien und inszenierte anschließend u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Schauspielhaus Graz, am Theater Oberhausen, am Staatstheater Mainz, am Schauspiel Leipzig, am Residenztheater München, am Landestheater Niederösterreich am Volkstheater und am Burgtheater Wien. 2011 erhielt er eine Nominierung für den Nestroy-Preis in der Kategorie Bester Nachwuchs für seine Inszenierung »Eine Sommernacht« (2010, Burgtheater Wien). 2012 folgte die Nennung in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute als bester Nachwuchskünstler.

Am Staatstheater Kassel inszeniert Sarantos Zervoulakos zum ersten Mal.

Inszenierung: Sarantos Zervoulakos,

Bühne: Christian Kiehl,

Kostüme: Su Bühler,

Dramaturgie Thomaspeter Goergen

Mit Caroline Dietrich (Lady Chiltern), Pauline Kästner (Mabel Chiltern), Maria Munkert (Lady Markby), Eva Maria Sommersberg (Lady Basildon), Rahel Weiss (Mrs. Marchmont), Hagen Bähr (Mrs. Cheveley), Marius Bistritzky (Mr. Montfort), Matthias Fuchs (Earl of Caversham, Ritter des Hosenbandordens), Konstantin Marsch (Lord Chiltern), Artur Spannagel (Viscount Goring), Lukas Umlauft (Vicomte de Nanjac)

Nächste Vorstellungen: 25. 11., 17. und 20.12.

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