Selbst Opfer einer BILD-Zeitungskampagne aufgrund eines angeblich mit der RAF sympathisierenden Artikels wusste Böll, wovon er schrieb, als er einige Jahrzehnte vor der Erfindung von Shitstorm und Cybermobbing die Macht der Medien angriff. Mehr jedoch als die „Gegensensation“, dass die gedemütigte Katharina Blum zur Waffe greift und ihren journalistischen Hauptpeiniger erschießt, interessierte Böll die grundsätzliche Frage: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann – so auch der Untertitel seines Werks. Und damit lieferte er die Vorlage für eine fundamentale Medienkritik: die Frage nach medialer Gewalt.
Regisseur Stefan Pucher verbindet in seiner heutig politischen Sicht auf den Moralisten Böll auch die Frage nach den verlorenen Werten der alten Bundesrepublik. Stefan Pucher arbeitet unter anderem am Schauspielhaus Zürich, der Volksbühne Berlin und dem Deutschen Theater Berlin.
Regie Stefan Pucher
Bühne Stéphane Laimé
Kostüme Annabelle Witt
Musik Christopher Uhe
Video Hannes Francke, Ute Schall
Dramaturgie John von Düffel
Mit Mohamed Achour Mathias Max Herrmann Caroline Junghanns Wolf List Miriam Maertens
Di, 03.03.2020 / 19:30 Uhr Schauspielhaus
Fr, 13.03.2020 / 19:30 Uhr Schauspielhaus
Sa, 28.03.2020 / 19:30 Uhr anschließend Studierenden Salon mit Diskussionsrunde und Party in Cumberland
Schauspielhaus