Zugleich erfährt er, dass draußen auf See ein Schiff mit seinem Bruder samt Gefolge segelt, eben dem Bruder, der ihn einst vom Thron vertrieb. Prospero sieht die Stunde der Rache gekommen. Er löst einen Sturm aus, und Besatzung wie Passagiere werden halbtot an Land gespült. Mit seiner Zauberkraft übernimmt Prospero die Macht über die Gestrandeten, seine Feinde, die ihm doch so überraschend ähnlich sind. Miranda verliebt sich in den Sohn eines der Hauptschuldigen. Prospero muss sich entscheiden zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen seiner Rache und dem Glück seiner Tochter. Am Ende steht Vergebung. Prospero zerbricht seinen Zauberstab. Er entlässt seine Figuren in die Freiheit und macht den Weg frei für die nächste Generation.
»Der Sturm« war Shakespeares letztes Stück. Es wurde gelesen als poetisches Traumstück, als Geschichte von Exil und Heimkehr, Unterwerfung und Emanzipation, Schuld und Erlösung, immer wieder aber auch als Liebeserklärung an das Theater und seine schöpferische Kraft.
Mit »Der Sturm« zeigen Tobias Wellemeyer und Ensemble ihre letzte große Bühneninszenierung in neun Jahren am Hans Otto Theater Potsdam.
Deutsch von Frank-Patrick Steckel
Regie
Wellemeyer
BÜHNE
Thor
KOSTÜME
Hofmann
MUSIK
Eisenschink
mit
Götz; Brossier, Geiling, Hohmann, Irle, Koppe, Mauritz, Rubino, Schmidtke, Schrodt, von Treuenfels
Bild: William Shakespeare