Es sind die kleinen Schwachstellen und alltäglich gelebten Paradoxien, die es dem französischen Autor und Regisseur Emmanuel Robert-Espalieu in seinen Stücken angetan haben. Auch in „Das letzte Mal“ konfrontiert er sein Publikum mit einer Situation, in der viele Paare einmal stecken und treibt sie auf die Spitze. Weil der Frau eine Scheidung aber nicht nur zu kostspielig, sondern schlicht zu umständlich ist, greift sie zum Gift des Fingerhutes. Aus verbliebener Restliebe für den Gatten soll sich sein Finale zumindest halbwegs schmerzarm gestalten. Doch was tut der geschockte Ehemann? Bleibt ihm etwas anderes übrig als Entsetzen, Wut und selbstmitleidige Ohnmacht? Angesichts der fatalen Situation ist jede Rücksicht auf gute Manieren und familiäre Höflichkeiten bloße Zeitverschwendung. Also wird nochmal heftig gestritten, attackiert, geliebt, manipuliert, verdrängt und gehofft …
„Liebling, du wirst heute Nacht sterben. Ich habe dich vergiftet.“ – in gnadenlos absurden Wortgefechten seziert das Ehepaar sein Leben. Dabei spielen unerfüllte Wünsche, gegenseitige Demütigungen ebenso eine Rolle wie existentielle Fragen: Wann haben wir eigentlich das letzte Mal gelacht, geweint, wann waren wir das letzte Mal glücklich?
„C´était quand la dernière fois?“ wurde 2018 in Paris am Théâtre Tristan Bernard uraufgeführt. 2019 kam das Stück erstmals nach Deutschland. In der Regie von Nicole Felden, bekannt von „Der dressierte Mann“, und im Bühnenbild und in Kostümen von Natalie Krautkrämer spielen Dorothea Arnold und Jochen Ganser.
Aus dem Französischen von Frank Weigand
Regie: Nicole Felden
Bühne und Kostüme: Natalie Krautkrämer
Dramaturgie: Karolin Berg
Die Frau: Dorothea Arnold
Der Mann: Jochen Ganser
Restkarten für die folgenden Aufführungen am 2. und 8. November, jeweils 20 Uhr, sowie am 24. November, 1. und 22. Dezember, jeweils um 18 Uhr, sind an den üblichen Vorverkaufsstellen, über die Internetseite des Theaters sowie telefonisch unter 03672/422766 erhältlich.