Sein Credo lautet: dies ist die beste aller möglichen Welten und alles hat einen sehr guten Zweck. Nichts gibt Candide Anlass, diese Einstellung anzuzweifeln. Candide lernt die anderen Seiten des Lebens erst kennen, als er Cunegonde küsst, dabei erwischt und hinausgeworfen wird. Er wird ungefragt von einer feindlichen Armee rekrutiert und schon befindet sich der Ahnungslose zwischen den Kampfhandlungen. Das ist der Beginn einer Reise, die Candide mit allen Arten von Grausamkeiten konfrontiert, die man sich vorstellen kann. Zwar findet er auch das goldene Eldorado, doch kann er dort ebenfalls nicht bleiben – was ihn antreibt, ist die Suche nach seiner Geliebten und der feste Glaube an die gute Zweckmäßigkeit aller Ereignisse.
Nach der französischen Romanvorlage „Candide oder der Optimismus“ des Philosophen und Aufklärers Voltaire begannen Lillian Hellmann und Leonard Bernstein in den 1950er Jahren, an einem amerikanischen Musiktheater zu arbeiten. Mit dem Librettisten Hugh Wheeler gelangen spitzfindige Dialoge; Songschreiber wie Richard Wilbur und Stephen Sondheim lieferten Leonard Bernstein Texte für ein buntes Potpourri: europäische Oper und Wiener Operette kombiniert mit Elementen aus Jazz und Musical. Den Autoren Voltaire macht Bernstein zum wandelbaren Erzähler seines Musiktheaters, der in insgesamt vier Rollen das Geschehen aufmischt.
Die Regisseurin Magdalena Fuchsberger hat diese „Liebeserklärung an die europäische Musik“ am Theater Pforzheim inszeniert. Über „Candide“ sagt sie: „Bernstein hat nach Voltaires Satire ein grandioses Plädoyer für selbstbestimmtes Denken verfasst und wir erzählen mit allen theatralen Mitteln diese überbordende Geschichte, in der in die alltägliche Umgebung plötzlich Surreal-Traumhaftes Eingang findet“, und weiter: „‘Candide‘, das ist ein überwältigender Road-Movie und ein schrecklich wild-schönes Panoptikum menschlichen Leidens und Hoffens“. Fuchsberger studierte Musiktheaterregie bei Reto Nickler an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und erhielt ihr Diplom mit der Inszenierung von Franz Lehárs Operette „Der Zarewitsch“. Als Regieassistentin und Abendspielleiterin arbeitete sie u. a. an der Oper Stuttgart. Ihre Zusammenarbeit mit erfolgreichen Regisseuren wie Stefan Herheim und Sergio Morabito prägen ihre Erfahrungen im klassischen Opern-Repertoire.
Text von Hugh Wheeler nach Voltaires Erzählung „Candide ou l' optimisme”
Gesangstexte von Richard Wilbur
Zusätzliche Gesangstexte von Stephen Sondheim, John Latouche, Lillian Hellman, Dorothy Parker und Leonard Bernstein
Dialoge in deutscher Sprache, Arien und Songs
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalischen Leitung Mino Marani
Inszenierung Magdalena Fuchsberger
Bühne Dirk Steffen Göpfert
Kostüme Kathrin Hegedüsch
Choreographie Guido Markowitz
Mit Chris Murray, Anna Agathonos, Johannes Strauß, Elisandra Melián, Paul Jadach, Danielle Rohr, Kwonsoo Jeon, Cornelius Burger und Aleksandar Stefanoski
Chor und Mitglieder des Extrachors des Theaters Pforzheim
Mitglieder des Ballettensembles
Badische Philharmonie Pforzheim
Weitere Vorstellungen am Do, 2. März, Mi, 19., Sa, 22. und Mi, 26. April sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit, jeweils mit Einführung 20 Min. vor Vorstellungsbeginn
Karten gibt es zum Preis von 16,80 Euro (ermäßigt 8,40 Euro) an der Theaterkasse am Waisenhausplatz unter Tel. 0 72 31/39-24 40, im Kartenbüro in den Schmuckwelten und im Internet auf www.theater-pforzheim.de