Gibt es eine objektive Realität? Damit ist auch die Fragestellung nach dem Sinn des Lebens verbunden – wozu leben wir auf dieser Welt? Das ganze Leben ist für mich Teilen. In diesem Stück haben die Tänzer und ich, inspiriert von einem Moment im Leben Buddhas, versucht, unser Verständnis von dem, was wir als Buddha kennen und wie es sich auf unser tägliches Leben überträgt, zu vermitteln. Wir hoffen, dass das Publikum durch diesen Austausch das Denken und die Rationalisierung loslässt und sich mit uns auf eine "Buddha"-Reise begibt, um seine eigenen Bedeutungen und Erkenntnisse aus dieser Erfahrung zu finden.
Ashley Lobo
BUDDHA als Geisteszustand
Die Inspirationsquelle für das Tanzstück Buddha ist ein bestimmter Moment auf der Reise des Buddhas (Siddharthas) zur Erleuchtung. Als Prinz Siddhartha mit 35 Jahren in tiefer Meditation unter einer Pappelfeige (Bodhi-Baum) saß, erwachte er. Hass, Unwissenheit und Begierde fielen von ihm ab und er wurde zum Buddha („der Erwachte“ oder auch „der Erleuchtete“). Er erkannte, dass nur der mittlere Pfad, also der Weg zwischen totalem Luxus und Askese, den Menschen vom Leid befreien kann. Als er diesen Zustand der Erleuchtung erreichte, schickte der Dämonenkönig Maara seine drei Töchter der Zerstörung und seine Armee von Dämonen, um die Stille des Buddha anzugreifen.
In Anlehnung an diese Erfahrung versucht der Choreograph Ashley Lobo den humanistischen Aspekt in einen zeitgenössischen Kontext zu übersetzen, Parallelen zur heutigen Zeit und zu unserem Alltag und unseren Lebensumständen zu erforschen. Er sucht nach Orientierung, indem er in sein Selbst reist, um den Buddha in sich zu finden.Es geht hier viel mehr um die Reise. Eine Reise, die mehr gefühlt als verstanden werden soll. Eine Reise, die mehr erlebt als gesehen werden soll. Für den Choreographen ist Buddha ein Geisteszustand.
Diesen Geisteszustand könnte man als transzendentale Erfahrung bezeichnen, als einen Zustand zwischen Glauben und übersinnlicher Wahrnehmung. Jeder von uns trägt Buddha in sich. In diesem Sinne ist der Atem die wesentliche Quelle des Lebens. Für Ashley Lobo ist eine Schöpfung eine Reise in den inneren Atem. Der Atem des Buddha. Es geht darum, den Intellekt loszulassen und sich von der Energie leiten zu lassen. Wie ein wunderschöner Sonnenuntergang. Es gibt nichts zu verstehen, nur ein tiefes Erleben der eigenen Gefühle in jedem Moment. Die Essenz ist, Buddha in uns zu finden, denn Buddha ist in jedem von uns.
Choreografie und Inszenierung Ashley Lobo
Bühne und Kostüme Aleksander Kaplun
Sounddesign Aaron Breeze
Dramaturgie Roma Janus
Tänzer:innen Elena Sofia Bisci
Shao Yang Hsieh
Yu-Teng Huang
Angelica Mattiazzi
Casper Mott
Katherina Nakui
Albert Carol Perdiguer
Lorenzo Ruta
Arthur Samuel Sicilia
Nicole Stroh
Hanna Szychowicz
Pedro Tayette
Fleur Wijsman
Choreografische Assistenz Yuko Harada
Trainingsleitung Christina Uta, Yuko Harada
Tanzkorrepetition Aaron Breeze
Inspizienz Liesa-Marie Wondraschek
Die weiteren Vorstellungstermine: 14., 18., 20., 25., 27. Februar, 4., 6., 9., 13., 17. März 2022