Der Vorwurf, dass sie und ihr Vater, ein angesehener und zum königlichen Minister aufgestiegener jüdischer Kaufmann, den König von Staatsgeschäften und dem Krieg gegen die arabische Liga abgehalten hätten, kostete sie schließlich das Leben.
Die Liebesgeschichte hat nicht nur die Fantasie der Spanier über Jahrhunderte beflügelt. Selbst in der arabischen Literatur spielt sie eine Rolle. Romantiker vieler Zeiten und Länder haben sie auf ihre Weise erzählt. Bekannt geworden sind Lope de Vegas’ Theaterstück Las paces de los reyes y judia de Toledo (1616) und Grillparzers Tragödie Die Jüdin von Toledo (1848). Ihre wohl größte Verbreitung fand die Geschichte durch Lion Feuchtwangers Roman „Die Jüdin von Toledo“, in dem sie – eingebettet in den historischen Kontext – das spannungsreiche Zusammenleben der Mauren, Juden und Christen im mittelalterlichen Spanien widerspiegelt. Eine wichtige Botschaft des Romans ist das Toleranzprinzip, das sich in der heutigen Zeit erneut als
überlebensnotwendig erweist.
Youri Vàmos’ Ballettversion verbindet Motive der literarischen Vorlage mit einer Zeit¬schie¬ne in die Gegenwart. Menschen verschiedener Herkunft erleben die Legende als Film und beginnen, ihre eigenen Konflikte zu reflektieren. Auf verschiedenen zeitlichen und kulturellen Ebenen betont Vàmos die menschliche Dimension, die sich in der Liebe zweier Menschen unterschiedlicher Herkunft ausdrückt.
Mit der Komposition der Ballettmusik hat die Deutschen Oper am Rhein den ehemaligen Stockhausen-Schüler, Komponist und erfolgreichen Musiker Irmin Schmidt beauftragt. Seine Arbeit fand 2003 besondere Anerkennung, als die von ihm 1968 gegründete Gruppe CAN für ihr langjähriges Schaffen den ECHO-Preis erhielt. In seiner neuen Komposition profiliert er sich jedoch nicht als Rockmusiker, sondern hat sich ganz auf die Spezifik des klassischen Orchesters eingestellt. Seine Musik setzt er bewusst in Kontrast zu Sätzen aus Hans Pfitzners Cello-Konzerten.
Die musikalische Leitung übernimmt Koen Schoots, der die Düsseldorfer Symphoniker sowohl in Düsseldorf als auch in Duisburg dirigiert. Für Bühnenbild, Kostüme und Lichtdesign zeichnet Pet Halmen verantwortlich. Dem Rheinopern-Publikum ist er vor allem als Regisseur und Ausstatter der Opern Lohengrin, Aida und Turandot bekannt ist.
Es tanzen Filip Veverka (Alfonso VIII., König von Kastilien), Louisa Rachedi (Rahel, la fermosa), Valerio Mangianti (Arno), Kaori Morito (Ramaza, eine Muslimin) und das Ballett der Deutschen Oper am Rhein.
Vorstellungen im Theater Duisburg: Do. 10.04.08 (Übernahme-Premiere)I So. 13.04.08 I
Sa. 10.05.08 I Fr. 23.05.08 I jeweils um 19.30 Uhr
Infos & Karten sind erhältich in den Opernshops Düsseldorf (Tel. 0211 / 89 25 211) und Duisburg (Tel. 0203 / 9 40 77 77) sowie über www.rheinoper.de.