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Wien: Autorin Anna Neata gewinnt Hans-Gratzer-Stipendium 2020

13.6.2020

Anna Neata wird für ihren Stückentwurf „Oxytocin Baby“ mit dem Hans-Gratzer-Stipendium 2020 ausgezeichnet. „Oxytocin Baby“ ist eine hochmusikalische, formal bestechende Auseinandersetzung mit weiblichen Körpern und der Zuschreibung von Mutterschaft. Besonders die große Dringlichkeit der Autorin in der Behandlung ihres Gegenstandes überzeugte die Jury.

Copyright: Foto privat

Einstimmig fiel somit die Entscheidung auf Neata, die sich damit unter 105 Bewerber*innen durchsetzte. Im Finale des Gratzer-Stipendiums waren in diesem Jahr neben Anna Neata die Autor*innen Caren Jeß, Ariane Koch, Elias Kosanke und das Duo Sokola//Spreter (Ivana Sokola & Jona Spreter) vertreten. Sie alle arbeiteten in den letzten Monaten in einem Workshop am Schauspielhaus Wien unter der Leitung der Autorin Anne Lepper an ihren Entwürfen.

Der aktuellen Corona-Situation geschuldet konnten die Texte in diesem Jahr nicht im üblichen Rahmen von szenischen Lesungen präsentiert werden. In Kooperation mit dem Max-Reinhardt-Seminar entstanden diesmal Kurzhörspiele zu jedem Stückentwurf der Kandidat*innen der Endrunde. Online konnten die Hörer*innen über ihre Favorit*innen abstimmen. Dabei ging die Publikumsstimme an „Tierversuch“ von Sokola//Spreter, knapp vor „Oxytocin Baby“. Anna Neatas Stück wird 2021 am Schauspielhaus Wien zur Uraufführung gebracht.

Unmittelbar nach der Preisverleihung gaben die Autor*innen bekannt, das Preisgeld paritätisch unter einander aufteilen zu wollen. Das Schauspielhaus Wien erhöht die Dotierung des Stipendiums ab 2020 über das von Literar mechana gestiftete Preisgeld von EUR 5000,- hinaus um eine Uraufführungspauschale von EUR 4000,-.

Die Jury bestand aus Edith Draxl (Leiterin DRAMA FORUM von uniT Graz), Lucie Ortmann (Leitende Dramaturgin Schauspielhaus Wien ab 20/21), Tobias Schuster (Münchner Kammerspiele, Leitender Dramaturg Schauspielhaus Wien bis 20), Tomas Schweigen (Künstlerischer Leiter Schauspielhaus Wien) sowie mit beratender Stimme die Mentorin Anne Lepper.

Anna Neata tritt die Nachfolge der letzten Gratzer-Preisträger*innen Enis Maci, Sean Keller, Miroslava Svolikova und Wilke Weermann an. In den letzten Jahren wurden die mit dem Hans-Gratzer-Stipendium ausgezeichneten Stücke wiederholt zu wichtigen Festivals wie den Autorentheatertagen Berlin und den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Enis Macis Stück „Mitwisser“, das 2017 das Hans-Gratzer-Stipendium gewonnen hat, wurde im folgenden Jahr am Schauspielhaus uraufgeführt und sowohl zum Festival „Stücke 2019 – Mülheimer Theatertage“ wie zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen. Das Preisträger-Stück von 2016, Miroslava Svolikovas „Diese Mauer fasst sich selbst zusammen und der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch was gesagt“ wurde 2017 und 2020 zu den Autorentheatertagen Berlin eingeladen.

Anna Neata, (*1987) in Salzburg, studiert seit 2016 Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Ihre Texte veröffentlichte sie unter anderem in der „Jenny“ und „Adopted Zine“.

Ivana Sokola (*1995) und Jona Spreter (*1994) studieren Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Mit ihrer Band DOERROBSTPHASE spielten sie auf dem Britney X Festival des Schauspiel Köln und beim State of the Art Festival der Universität Hildesheim. Im Juni 2020 werden sie am Festival 4+1 – Treffen junger AutorInnen des Schauspiel Leipzig teilnehmen.

Das Hans-Gratzer-Stipendium ist ein Projekt des Schauspielhauses Wien.
Das Preisgeld in Höhe von 5000,- wird gestiftet von literar mechana.
Mit freundlicher Unterstützung von Lukoil.

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