Sein Vater gab ihn als jüdisches Kind aus, das er aus dem Land der „Schwarzen“ vor dem sicheren Tod gerettet habe. Die Andorraner sehen deshalb in Andri den Juden, von dessen Art und Verhalten sie feste Vorstellungen haben, die sie nicht verändern wollen.
Die Macht der Vorurteile zwingt Andri, die „jüdischen Verhaltensweisen“ anzunehmen. Sein angebliches Judesein sieht er bestätigt, als ihm die Heirat mit Barblin verwehrt wird. So nimmt er seine neue Identität an und rückt von ihr auch nicht ab, als er von seiner Mutter, der Señora, die Wahrheit erfährt. Als sie getötet wird und deshalb die „Schwarzen“ einrücken, geben die Andorraner Andri die Schuld an ihrem Tod. Er wird als Jude gebrandmarkt und geht in den Tod, sein Vater erhängt sich und Barblin wird wahnsinnig.
„Andorra ist der Name für ein Modell“, schreibt Frisch – ein Modell der tödlichen Bedrohung durch das Vorurteil. Lehrers Can und der „Señora“ aus dem Nachbarland – dem Land der „Schwarzen“, von dem sich die Andorraner bedroht fühlen.
- InszenierungStephanie Mohr
- BühneFlorian Parbs
- Kostüme Nini von Selzam
- Dramaturgie Andreas Erdmann
Katharina Hofmann (Die Mutter), Gunda Schanderer ( Die Senora), Theresa Palfi (Barblin),
Clemens Berndorff (Andri), Klaus Müller-Beck (Der Tischler), Jan Nikolaus Cerha (Der Geselle), Horst Heiss, (Der Pater), Sebastian Hufschmidt (Der Doktor), Sven Mattke (Der Jemand),
Christian Higer (Der Lehrer), Markus Pendzialek (Der Soldat), Julian Sigl (Der Idiot),
Lutz Zeidler (Der Wirt)
Das Bild zeigt Max Frisch