Vor diesem Gegensatz entfaltet sich die menschliche Tragödie um eine bedingungslos liebende Frau und einen oberflächlichen selbstsüchtigen Mann: Cio-Cio-San bricht für die Liebe ihres Lebens mit ihrer Vergangenheit und dem, was sie an ihre Heimat bindet, für ihn aber ist die Heirat nur Auftakt für ein exotisches Liebesabenteuer, an dessen Ende Pinkerton Cio-Cio-San schwanger in der Isolation zurücklässt. Drei Jahre lang wartet sie geduldig auf seine Rückkehr – um sich dann eingestehen zu müssen: Sie hat sich um ihr eigenes Leben gewartet.
Keine andere Oper Puccinis beruht so ausschließlich auf einer einzigen Person: Cio-Cio-San ist als Madama Butterfly in die Operngeschichte eingegangen. Mit ihr schenkte Puccini uns eine »tragedia giapponese«, in der er sein bewährtes Klangspektrum um feinsinnig-fernöstliche Dimensionen von großer emotionaler Kraft erweitert.
Jan-Richard Kehl übernimmt die Inszenierung für den aus persönlichen Gründen verhinderten Regisseur Lorenzo Fioroni. Kehl, der in der Vergangenheit schon mit Fioroni zusammengearbeitet hat, wird im Wesentlichen das Konzept übernehmen, d. h. er wird die Puccini-Oper »nach einer Idee von Lorenzo Fioroni« inszenieren.
Musikalische Leitung: Joakim Unander,
Inszenierung: Jan-Richard Kehl nach einer Idee von Lorenzo Fioroni,
Bühne: Ralf Käselau,
Kostüme: Annette Braun,
Dramaturgie: Ursula Benzing,
Chor: Marco Zeiser Celesti
Mit Celine Byrne (als Gast, Cio-Cio-San), Marta Herman (Suzuki), Maren Engelhardt (Kate Pinkerton), Merūnas Vitulskis (als Gast, B.F. Pinkerton), Hansung Yoo (Sharpless), Bassem Alkhouri (Goro), Dong-Kun Kim / Lars Rühl (Der Fürst Yamadori), Dieter Hönig (Onkel Bonze) u.v.a.m.
Bild: Giacomo Puccini