„Man könnte meinen, dass die Menschen zu dem Schluss gekommen sind, dass die Befriedigung, die sie von Sex erhalten können, geringer ist, als der erforderliche Aufwand“, sagt Masahiro Yamada, Professor für „Family Sociology“ in Tokio. Ist dieser Zustand ein systemisch hervorgebrachter Missstand oder ist es vor allem die Angst vor der Realität des intimen Moments mit einem echten Gegenüber, der in der virtuellen Welt viel einfacher scheint?
Sind Liebesbeziehungen nur noch ein Stressfaktor für von langen Arbeitszeiten erschöpfte Menschen oder steckt in diesem „I would prefer not to“ auch ein subversiver Akt gegenüber einer männlich geprägten Begehrenskultur?
Der Regisseur Toshiki Okada und seine Gruppe chelfitsch feierten 2004 ihren ersten internationalen Erfolg mit dem Stück „5 Days in March“, in dem zwei junge Menschen vor der Welt da draußen in ein Love Hotel flüchten, um fünfTage lang vornehmlich Sex zu haben. In seiner nach „Hot Pepper, Air Conditioner and the Farewell Speech“ und „Nō Theater“ dritten Inszenierung an den Münchner Kammerspielen erzählt Toshiki Okada nun von jungen und nicht mehr ganz so jungen Menschen, die in einer Karaoke Bar Liebeslieder singen und sich dabei (körperlich) nicht berühren.
Mit: Thomas Hauser, Christian Löber, Stefan Merki, Annette Paulmann, Julia Riedler, Franz Rogowski
INSZENIERUNG: TOSHIKI OKADA
Bühne: Dominic Huber,
Kostüme: Tutia Schaad,
Musik: Kazuhisa Uchihashi,
Licht: Pit Schultheiss,
Dramaturgie: Tarun Kade
AUCH AM: 19. APRIL, 20 UHR, KAMMER 1