Die Koproduktion von Neues Wiener MusikTheater und Theater Drachengasse stellt den Menschen selbst in den Mittelpunkt der von ihm verursachten gesellschaftlichen Verwerfungen. Dieser Topos der solcherart Aus-dem-System-Gefallenen, mit all ihren Wünschen, Hoffnungen, Träumen und Ängsten, bildet das Basis-Sujet für „Rudi langt's“. Dramaturgischer Ausgangspunkt für die Stückentwicklung war aber eine Meldung der Boulevardpresse, dass ein spleeniger Postzusteller, dem die Arbeit über den Kopf gewachsen war, in seinem Keller tonnenweise Briefe gehortet haben soll.
Mit Querverweisen zu den dadaistischen Pantomimen eines Jaques Tati oder Buster Keaton wurde das Monodrama „Rudi langt's“ dem gleichnamigen Schauspieler auf den Leib geschrieben. Das ausdrucksstarke musikalische Traumspiel wird in perfekt kalkuliertem Timing live von einem vierköpfigen Kammerensemble, bestehend aus Flöte, Fagott, Schlagwerk, Perkussion und Klavier, begleitet. Auf Dialog wird zugunsten des Musikalisch-Gestischen fast ausnahmslos verzichtet.
In seiner musikalischen Ästhetik ist „Rudi langt's“ die konsequente Weiterführung des von Alexander Kukelka etablierten Autoren-Musiktheaters eigener Prägung; 1999 konstituiert mit „chet – ein jazzmusiktheater", seinem fulminanten Einstieg in die Musiktheaterszene, und gefolgt von „Bill oder Die Aspekte der Armut“, „Nestroy 2001“, „Die Reise nach Alt-Mamajestie“, „4 Gossip Operas“ und „Donnas Traum“. Nach den zwei letztgenannten Grotesken ist „Rudi langt's“ das dritte Werk einer Quadrologie, die die Gesellschaftsordnung nach dem Digital Turn untersucht und im Spätherbst dieses Jahres mit „Die Überflüssigen" ihren Abschluss findet.
Über Neues Wiener MusikTheater
Neues Wiener MusikTheater wurde im Mai 1999 vom Komponisten, Librettisten und Regisseur Alexander Kukelka und der Theaterwissenschafterin, Dramaturgin und Regieassistentin Kathrin Kukelka-Lebisch gegründet. Die Gruppe konzentriert sich ausschließlich auf die eigenschöpferische Verwirklichung von Musiktheater-Projekten: von der Idee des Stoffes bis zu dessen Umsetzung. Neues Wiener MusikTheater ist Mitglied im Netzwerk der 13 Freien Musiktheater Wien.
Alexander Kukelka – Komposition, Buch, Regie, musikalische Leitung, Klavier
Geboren 1963 in Klement (NÖ), österreichischer Komponist, Dirigent, Pianist, Autor und Regisseur. Noch während des Kompositions-, Dirigenten- und Jazz-Klavierstudiums an der ehemaligen Hochschule für Musik und am Konservatorium der Stadt Wien Engagement als 1. Pianist im Orchester der Vereinigten Bühnen Wien („Cats“) und erste Kompositionsaufträge (Bühnenmusik „Der Talisman“, Musical „Farm der Tiere“) für die wichtigsten deutschsprachigen Bühnen. Ein spartenübergreifendes Werk von 9 Opern- und Musiktheaterproduktionen, mehr als 90 abendfüllende Bühnen- und Filmmusiken mit mehr als 1500 Einzeltiteln, sowie zahlreichen Instrumental- und Vokalmusiken zeugen von der Vielseitigkeit des passionierten Allrounders: Es entstehen Musiken zu internationalen Opern- und Musiktheaterproduktionen („Erlangen“, „Onyx Hotel“), Spielfilmen („Das 10. Jahr“, „Im Zeichen der Liebe“) und preisgekrönten TV-Dokus („Salz“, „Ameisen“). Ebenso Tätigkeiten als Arrangeur, Pianist, musikalischer Leiter („Wiener Lieder“) und Music Supervisor („Paganini – The Devils Violinist“) im In- und Ausland. Mit Gründung des Vereins Neues Wiener MusikTheater ab 1999 zunehmende Etablierung als Librettist und Regisseur eines Autoren-Musiktheaters eigener Prägung: u. a. „chet – ein jazzmusiktheater, „Nestroy 2001“, „Die Reise nach Alt-Mamajestie“; In dieser Konstellation folgen weitere Opern- und Musiktheateraufträge, u. a. „4 Gossip Operas“, „Donnas Traum“ und Kinderoper „Das Wasser des Lebens“. In den letzten Jahren vermehrt Schaffung von Werken der Ernsten Musik (Fagottquartett „Capriccio“, „Hoketus für Gesualdo“). Seit 2004 kompositorische Auseinandersetzung mit der einzigartigen Sprachlandschaft der ehemaligen Bukowina, u. a. Musiktheater „Die Reise nach Alt-Mamajestie“, Klarinettenquartett „Czernowitzer Skizzen“, „Bukowina Tänze“, „Konzert für Schrammelquartett und Streichorchester“, Liederzyklus „Trau noch dem Frühling nicht“.
Aktuelle Kompositionsaufträge umfassen das Musiktheater „Rudi langt's“, die Operngroteske „Die Überflüssigen“ (Neues Wiener MusikTheater), „Chanukka“ (Ensemble Wiener Collage). Zahlreiche Stipendien und Förderungen des BMUKK/BKA und der Stadt Wien-Kultur. Seit 2002 Lecturer an der Universität für Musik und darstellende Kunst/Filmakademie Wien. Präsident des Österreichischen Komponistenbundes (ÖKB) und Vorsitzender der Fachgruppe Film- & Medienmusik. Zuletzt am Theater Drachengasse mit den Auftragswerken „4 Gossip Operas“ (2010) und „Donnas Traum“ (2012).
Eine Koproduktion von
Neues Wiener MusikTheater
und Theater Drachengasse
Komposition, Buch, Regie, musikalische Leitung: Alexander Kukelka
Bühne, Kostüm: Maria Theresia Bartl
Dramaturgie: Kathrin Kukelka-Lebisch
Regieassistenz: Carmen Jelovcan
Assistenz Bühne, Kostüm: Anna Salobir
Flöte: Sabine Walter
Fagott: Robert Brunnlechner/
Nikolaus Höckner
Schlagwerk, Perkussion: Kevan Teherani/
Max Calanducci
Klavier: Alexander Kukelka
Es spielt: Rudolf Widerhofer
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Weitere Vorstellungen: Dienstag, 13. März, 20 Uhr
Donnerstag, 15. März, 20 Uhr
Freitag, 16. März, 20 Uhr
Dienstag, 20. März, 20 Uhr
Mittwoch, 21. März, 20 Uhr
Donnerstag, 22. März, 20 Uhr
Samstag, 24. März, 17 Uhr und 20 Uhr
Karten: Theater Drachengasse, Bar&Co
Drachengasse 2, 1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 513 14 44
e-mail: karten@drachengasse.at
web: www.drachengasse.at/karten.asp
Abendkassa: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn
Vollpreis: 19 Euro
Studierende: 10 Euro
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