Justine sehnt das Ende der Welt herbei, dabei scheint von außen betrachtet in ihrem Leben alles bestens zu laufen. Ihr Freund Michael liebt sie mit Hingabe, ihre Schwester Claire hat für sie ein aufwändiges Hochzeitsfest auf dem wunderschönen Landsitz Eremitage organisiert. Der Chef der Werbeagentur, in der sie arbeitet, behandelt sie als „High Potential“ und befördert sie zum Art Director. Doch all das kann Justine nicht erfreuen. Sie spürt, dass die Welt um sie herum nicht so heil ist, wie die anderen behaupten.
Sie sieht, was alle anderen verleugnen: die Katastrophe ist bereits eingetreten. Erst als der Planet Melancholia auf die Erde zurast und eine Kollision unausweichlich ist, wird sie ruhig. Ist Lars von Triers Filmkunstwerk „Melancholia“ die Geschichte einer kranken Frau? Oder ist es eine Erzählung über eine Welt, der man mit Recht den Untergang wünscht? Ist das Ende ein Grund, sich in Düsterkeit zu versenken? Oder kann man ihm gar voller Optimismus entgegensehen? Was geschieht, wenn Planeten ihre gewohnte Umlaufbahn verlassen, und aufeinander treffen? Bei von Trier steckt in der Aussicht des Endes auch die Möglichkeit, dass sich die Dinge noch einmal wenden. Vielleicht zum Besseren.
Felix Rothenhäusler inszenierte an den Kammerspielen zuletzt Ryan Trecartins „The Re’Search“ und Eugène Labiches „Trüffel Trüffel Trüffel“. Lars von Triers apokalyptische Überwältigungsoper „Melancholia“ wird bei ihm zum lustvoll-transparenten Sprech-Denk-Spiel. Das Ende der Welt – etwas ist möglich.
Englische Passagen werden auf Deutsch übertitelt.
Mit Majd Feddah, Thomas Hauser, Gro Swantje Kohlhof, Eva Löbau, Julia Riedler Live-Musik Christian Naujoks
Inszenierung Felix Rothenhäusler
Bühne Katharina Pia Schütz
Kostüme Elke von Sivers
Musik Christian Naujoks
Licht Stephan Mariani
Dramaturgie Tarun Kade
15. Jun 19, 19:30 Uhr
17. Jun 19, 20:00 Uhr
19. Jun 19, 20:00 Uhr
23. Jun 19, 20:00 Uhr
7. Jul 19, 20:00 Uhr
12. Jul 19, 20:00 Uhr
16. Jul 19, 20:00 Uhr
26. Jul 19, 20:00 Uhr