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URAUFFÜHRUNG: GOЯKI – ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND? VON OLIVER FRLJIĆ - Maxim Gorki Theater Berlin

Premiere 15. März 2018, 19.30, Bühne

ÜBER DIE REPRÄSENTATIVE SCHWÄCHE DES THEATERS UND DER DEMOKRATIE IM FRÜHEN 21. JAHRHUNDERT. --- "Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache. Wir zerbrechen uns darüber nicht den Kopf. Uns ist jedes gesetzliche Mittel recht, den Zustand von heute zu revolutionieren. […] Wir kommen nicht als Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde!"

Joseph Goebbels, 1928

 

Copyright: Esra Rotthoff

Wie bereits in der Vergangenheit geschehen, erleben wir heute wieder wie antidemokratische Kräfte mit Mitteln der Demokratie legitimiert werden, mediale und reale Präsentationsräume erhalten und ihre Ansichten salonfähig werden. Dann können sie ganz legal anschließend die Demokratie umstürzen und eine autoritäre Diktatur fordern – nicht nur in Polen oder Ungarn, sondern auch in Deutschland.

Oliver Frljić hat drei Jahre lang das Nationaltheater in Rijeka geleitet und wurde von seinem Publikum begeistert unterstützt, von katholisch kroatischen Nationalisten erbittert bekämpft. Seitdem inszeniert er in unterschiedlichen Ländern, zuletzt in Österreich und Polen, wo seine Arbeit Klątwa (Der Fluch), die im Juni 2017 im Gorki zu Gast war, in Warschau für Jubel und Protest sorgte. Im Gorki will er der Logik der Politik folgen, um das Theater in Frage zu stellen und das demokratische System zu überdenken. Pünktlich zum 150. Geburtstag von Maxim Gorki untersucht Frljić, ob Gorki dem Gorki helfen kann, die Alternative für Deutschland zu verstehen. Und ob die Alternative für Deutschland helfen kann, das GOЯKI zu verstehen. Oder andersherum? Was ist Demokratie wert, wenn ihre Gegner*innen in ihren Räumen groß aufspielen können? Was ist Theater wert, wenn in seinen Räumen seine Gegner*innen nicht aufspielen können?

Oliver Frljić wurde 1976 in Bosnien-Herzegowina geboren. Er lebt und arbeitet als Regisseur, Autor, Schauspieler und Theoretiker in Kroatien, wo er Philosophie, Religionswissenschaft und Regie studierte. Für seine Inszenierungen wurde Frljić mehrfach ausgezeichnet und zu internationalen Festivals eingeladen, u.a. 2010 mit „Mrzim istinu! (Ich hasse die Wahrheit!)“ zu den Wiener Festwochen. Zuletzt wurde „Black Box Schule“, entwickelt am Schauspielhaus Düsseldorf, für den Heidelberger Stückemarkt ausgewählt. 2014-2016 war er Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka. Aus Protest gegen die kroatische Kulturpolitik gab er im Frühjahr 2016 seinen Rücktritt bekannt. Oliver Frljić ist Teil eines Szenewechsel-Projektes (Robert-Bosch Stiftung) mit dem HAU Hebbel am Ufer.

Regie
Oliver Frljić
Bühne Igor Pauška
Kostüme Sandra Dekanić
Dramaturgie Aljoscha Begrich

Mit Mehmet Ateşçi, Mareike Beykirch, Svenja Liesau, Nika Mišković, Falilou Seck, Till Wonka

Sa
17.03
19:30
Bühne
With English surtitles
23.03
19:30
Bühne
With English surtitles
Sa
07.04
19:30
Bühne
With English surtitles
Do
12.04

 

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