Auch im Internat wird Sara wegen ihres Reichtums fürstlich behandelt. Doch mit einem Mal wendet sich das Blatt: Als Saras Vater in der Ferne für tot erklärt wird, ist sie plötzlich nicht mehr als ein mittelloses Waisenkind und muss sich von nun an als Dienstmagd verdingen. Den Demütigungen durch die unbarmherzige Miss Minchin schutzlos ausgeliefert, bleiben Sara nur ihre angeborene Zuversicht und ihre blühende Fantasie. Ob Hunger, Kälte oder Einsamkeit – dank ihrer außergewöhnlichen Vorstellungsgabe träumt sie sich weit weg vom entbehrungsreichen Leben in der dunklen Dachkammer. Sara trotzt allen Widrigkeiten mit der inneren Stärke und Anmut einer echten Prinzessin und erkennt, dass man weder prächtige Kleider noch teures Spielzeug braucht, um spannende Abenteuer zu erleben oder wahre Freunde zu finden.
Der junge, international erfolgreiche Autor und Theatermacher Jethro Compton, der in der vergangenen Saison Louis Sachars »Schlamm« auf die Bühne des Theaters im Zentrum gebracht hat, nimmt sich Frances Hodgson Burnetts Kinderbuchklassiker »A Little Princess« aus dem Jahr 1905 an und hält damit ein kraftvolles Plädoyer für die Macht der Fantasie und die trostreiche wie ermutigende Kraft von Geschichten.
FRANCES HODGSON BURNETT kam 1849 in Manchester zur Welt. Nach dem Tod des Vaters und dem Zusammenbruch der Baumwollindustrie in England wanderte die wirtschaftlich ruinierte Familie 1865 in die Vereinigten Staaten aus, wo Burnett als Lehrerin und Ehefrau eines Arztes auch ihre jüngeren Geschwister versorgte. Bald veröffentlichte sie erste erfolgreiche Erzählungen in verschiedenen Zeitschriften, mehrere populäre Erwachsenenromane folgten. Nach zwei gescheiterten Ehen bezog sie 1901 ein Anwesen auf Long Island, wo die leidenschaftliche Gastgeberin einen extravaganten Lebensstil pflegte. Als Autorin verarbeitete Burnett ihre Kontrasterfahrungen von Wohlstand und Armut, England und Amerika. Thematisch verlegte sie sich mehr und mehr auf Erzählungen und Romane für junge Menschen und stieg zeitlebens zur international bekannten Kinderbuchautorin auf. Ihre drei berühmtesten Werke »Der kleine Lord«, »Die kleine Prinzessin« und »Der geheime Garten« zählen zu den Klassikern der Kinderliteratur.
JETHRO COMPTON ist Autor, Regisseur und freier britischer Theatermacher. Seine bislang größte Produktion und Regiearbeit ist »The Man Who Shot Liberty Valance«, die 2014 in London uraufgeführt wurde. Das Stück wurde seither immer wieder in Nordamerika aufgeführt. Weitere Inszenierungen sind der in London, Edinburgh und Australien aufgeführte preisgekrönte Dreiteiler über den Ersten Weltkrieg »The Bunker Trilogy« und die 2014 am Edinburgh Fringe Festival erstaufgeführte und 2015/2016 in koreanischer Sprache in Südkorea nachgespielte Produktion »The Capone Trilogy«. Weitere Aufführungen in koreanischer Sprache gibt es auch von »The Bunker Trilogy« und von »Sirena«, das 2015 in Großbritannien zur Premiere gelangte. 2016 wurde Jethro Comptons Wild West Triologie »The Frontier Trilogy« in englischer Sprache am Wiener Rabenhof Theater als Gastspiel aufgeführt, Premiere war 2015 am Edinburgh Fringe Festival. 2017 feierte Comptons neues Stück, eine Bearbeitung von Jack Londons »White Fang« in London Premiere. Mit »Schlamm oder die Katastrophe von Heath Cliff« legte Jethro Compton in der vergangenen Saison seine erste Arbeit für das Theater der Jugend vor
Deutsch von Anna Klein
Regie: Jethro Compton
Bühne: Jethro Compton und Clio van Aerde
Kostüme: Andrea Bernd Videoprojektionen: Jakob Bleier
Licht: Christian Holemy
Kampfcoaching: Martin Woldan
Dramaturgie: Brigitte Auer
BESETZUNG
Sara Crewe Claudia Waldherr
Miss Minchin Barbara Gassner
Becky Soffi Schweighofer
Lavinia Rebekka Reinholz
Ermengarde Katharina Stadtmann
Lottie Ivana Nikolic
Captain Ralph Crewe Uwe Achilles
Ram Dass Yodit Tarikwa
Miss Amelia Stephanie K. Schreiter
Monsieur Dufarge Frank Engelhardt
Mr. Barrow Jakob Elsenwenger
Weitere Vorstellungen bis 24. Juni 2018