Teil 1 ab 15 Uhr: TRY&SUCEED – 400 Füße, 400 Augen, 400 Hände tragen die Hülle des Palastes. Werde Teil von PALAIS TEMPORÄR am RUDOLFPLATZ.
Teil 2 ab 18 Uhr: DURATIONAL TALKS – Offene Diskussion mit Impulsen von Madhusree Dutta (Akademie der Künste der Welt), Verena Elisabet Eitel (HMT Leipzig), Stefanie Klingemann u.a. sowie den Initiatorinnen. Hohenzollernsaal; Steigenberger Hotel Köln, Habsburgerring 9-13, 50674 Köln (im Rahmen von TANZPAKT Stadt – Land – Bund). Beteiligt sind u.a. Philine Velhagen (DRAMA KÖLN e.V.), Stephanie Thiersch (MOUVOIR), Angie Hiesl (ANGIE HIESL PRODUKTION) sowie Alexandra Knieps und S.E. Struck (SEE!).
Das Kernstück des Modells ist eine sich vor aller Augen mit Luft füllende Raumblase, die stets in Bewegung ist und sich wandelt. Diese Blase lädt KünstlerInnen und BürgerInnen zum gemeinsamen Ausprobieren ein. Für mehrere Stunden entsteht ein performatives bewegliches Zentrum, welches von ALLEN, Passanten sowie Beteiligten gleichermaßen erfahren und erlebt werden kann. Die Blase schmiegt sich beispielsweise in den Torbogen, zwischen Bäume oder an Menschenmengen. Schwarm-Choreographien bilden sich, in deren Zentrum die sich wandelnde Blase steht. Sie ist ein real gewordenes Luftschloss, eine Sprechblase in die Zukunft, eine gefüllte Utopie. Und ein Vorbote auf die nächsten Jahre, in denen das PALAIS TEMPORÄR realisiert und bespielt wird. Der Traum von einem Ort mitten in der Stadt, als Treffpunkt für BürgerInnen und KünstlerInnen, zum Austausch, als Lernort, als Aufführungsort für Performances als Verbindung, als Ort für viele und vieles.
Die ProtagonistInnen der vier Kölner Kompanien DRAMA KÖLN e.V./Philine Velhagen, MOUVOIR/Stephanie Thiersch, ANGIE HIESL PRODUKTION/Angie Hiesl und SEE!/Alexandra Knieps und S.E. Struck haben sich unter dem Label „dezentrale“ zusammengeschlossen. Gemeinsam fragen sie nach der Verortung der performativen Künste in Köln: Welcher Ort in der Stadt bündelt performative Positionen? Wie können Sichtbarkeit, Wiedererkennung und Synergieeffekte erreicht werden? Nach wie vor ist hier im Vergleich zu anderen Großstädten eine Leerstelle auszumachen.
Ausgehend von diesen Fragen haben die fünf unabhängigen Künstlerinnen den Anstoß für einen temporären und mobilen Performance-Bau gegeben. Über ein Jahr haben sie zusammengearbeitet mit der Architekturfakultät der TH Köln (begleitet von Prof. Dr. Dipl.-Ing. Rüdiger Karzel und Prof. Dr. Nadine Zinser-Junghanns und deren StudentInnen) sowie dem Haus der Architektur Köln (Prof. Christl Drey). Nun präsentieren sie gemeinsam Entwürfe. Aus hundert Modellen wurde von einer Fachjury u.a. das Modell der Masterstudentin Anna Spiekermann ausgewählt, das zu einer ersten Variante des PALAIS TEMPORÄR entwickelt wurde.
Nach der Präsentation des PALAIS TEMPORÄR findet ein offener Durational Talk mit ExpertInnen und Interessierten statt. In dieser Runde wird danach gefragt, welche Rolle die performative Kunst im öffentlichen Raum spielt, wie ein Raum für Performance heute aussehen kann – auch ganz konkret für Köln, und ob dieser Ort verschiedenste Bedürfnisse unterschiedlicher KünstlerInnen erfüllen kann. Die Diskussionsrunde wird in Gebärdensprache übersetzt, um auch für gehörlose Menschen zugänglich zu sein. Die Maßnahmen zur Barrierefreiheit organisiert der Verein mittendrin e.V. im Rahmen der Veranstaltungsreihe Inclusion Infusion. Darüber hinaus werden die Gewinner-Modelle der ArchitekturstudentInnen der TH in der Ausstellung pavilion for performing arts gezeigt.
„Wir erachten die künstlerische Sensibilisierung für stadträumliche Wahrnehmung als wichtige Voraussetzung für die Möglichkeit der Mitgestaltung der eigenen Umwelt und sind überzeugt, dass die Gestaltung der Stadt Einfluss nimmt auf das soziale Miteinander in der Gesellschaft, sowie auf das Lebensgefühl jedes einzelnen“, erklärt Philine Velhagen das gemeinsame Anliegen. „Auf künstlerische Art und Weise suchen wir nach der Offenheit und den Zwischenräumen in der Stadt, um neue Ereignisse erlebbar zu machen. Ausgehend von der Überzeugung, dass künstlerische Ereignisse räumliche Zusammenhänge und Strukturen schaffen, wollen wir einen Ort erfinden, der symbolisch und tatsächlich ein Zuhause bzw. Ausgangsort für performative Kunst in Köln sein kann.“