In seinem Roman „Die Ästhetik des Widerstands“, der in einer Bühnenfassung von Tilman Neuffer und Thomas Krupa im Essener Grillo-Theater zur Uraufführung kommen wird, schickt Autor Peter Weiss seinen Protagonisten (gespielt von Stefan Diekmann) sowie teils frei erfundene, teils historisch authentische Personen auf eine surreale Reise durch eine sich auflösende Welt. Weiss erzählt sowohl von den Konflikten innerhalb des linken antifaschistischen Widerstands und davon, wie das Leben im Untergrund die Menschen geformt, sie deformiert hat, als auch von der Bedeutung von Kunst-Erfahrung und Ästhetik für den gemeinsamen politischen Kampf.
Drei Bände, 1000 Seiten, zehn Jahre Arbeit – 1981 vollendete Peter Weiss kurz vor seinem Tod den Roman „Die Ästhetik des Widerstands“. Das Werk des literarischen Malers und malenden Literaten wurde zu einem Kultbuch. Seine ungeheure Sprachkraft und der am Film geschulte, musikalische Aufbau sind ästhetisch einzigartig. Der Roman zeigt zudem, welch wichtige Rolle Kunst für die demo¬kratische Entwicklung einer Gesellschaft spielt und wie notwendig Kultur nicht nur für unsere Gesell¬schaft, sondern auch für die Staaten, die sich erst demokratische Freiheiten erkämpfen müssen, ist.
Inszenierung: Thomas Krupa;
Bühne, Kostüme und Video: Jana Findeklee, Joki Tewes, Andreas Jander;
Musik: Mark Polscher;
Dramaturgie: Tilman Neuffer.
Mit: Matthias Breitenbach, Stefan Diekmann, Ingrid Domann, Tom Gerber, Clemens Giebel, Laura Kiehne, Melanie Lüninghöner, Jannik Nowak, Bettina Schmidt, Silvia Weiskopf und Eric van der Zwaag.
Diese Inszenierung entsteht mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Essen.
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen,
Tel.: 0201/81 22-200, oder unter tickets@theater-essen.de
Begleitend zur Uraufführung von „Die Ästhetik des Widerstands“ finden am Schauspiel Essen noch zwei weitere Veranstaltungen statt: Zum 30. Todestag von Peter Weiss erinnern Ensemblemitglieder am Donnerstag, dem 10. Mai ab 20:30 Uhr in der Heldenbar im Grillo-Theater mit Bildern, Filmen und Interviews an den großen Künstler Weiss. Unter dem Titel „Der Ästhet des Widerstands“ lesen sie Auszüge aus seinen Notizbüchern über die Entstehung seines berühmtesten Romans sowie Teile des faszinierenden Briefwechsels zwischen seinem Verleger Siegfried Unseld und ihm.
Eintritt: € 8,00
„Um die Wahrheit zu finden, muss man diskutieren" – so lautet der Titel des Vortrages, den Gunilla Weiss am Mittwoch, dem 23. Mai – dem Vorabend der Uraufführung – ab 20:00 Uhr im Café Central über ihren langjährigen Lebens- und Arbeitspartner Peter Weiss sowie die Entstehung von „Die Ästhetik des Widerstands” hält.
Eintritt: € 5,00