In »Juices« von Ewe Benbenek verwandeln sich Scham und Selbstzweifel darüber, als Arbeiter- und Einwanderungskind nie »wirklich« zur Mehrheitsgesellschaft dazuzugehören, in surreale (Albtraum-)Bilder. Die Autorin und Literaturwissenschaftlerin wurde 2021 für ihr überwältigendes Debut »Tragödienbastard« mit dem renommierten Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet.
Mit »Juices« wirft sie nun einen Blick auf das Innenleben von drei Stimmen und lädt dazu ein, auf ihrem mäandernden, poetischen Gedankenfluss zu surfen: Die Reise führt zu einem glitzernden Kronleuchter, in ein duftendes Schaumbad, in abendliche Großraumbüros, auf ein Spargelfeld in der deutschen Provinz – und immer wieder zu sich selbst und zum Ringen um die eigene Sprache. Dabei versuchen die drei Stimmen in einem (Selbst-)Gespräch immer wieder aufs Neue, ihre Erfahrungen mit dem Klassismus zu artikulieren und die strukturellen Mechanismen dahinter zu beschreiben, die die Diskriminierung von Arbeiter*innen (aus dem europäischen Osten) erst ermöglichen. Doch kann man als Einzelne*r etwas an den ungerechten Verhältnissen überhaupt verändern?
Kamila Polívková ist eine der wichtigsten Regisseur*innen Tschechiens. In ihrer ersten Regiearbeit in Deutschland bringt sie Benbeneks mitreißenden Gedankenfluss zur Uraufführung.
Regie Kamila Polívková
Bühne & Kostüme Antonín Šilar
Licht Ronny Bergmann
Musikalische Leitung Peter Fasching
Dramaturgie Dominika Široká
Mit
Antoinette Ullrich
Rahel Weiss
Maria Munkert