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Theater Bremen: Uraufführung „Aus dem Nichts“ nach dem Film von Fatih Akin, Fassung von Armin Petras

Premiere am 14. Februar 2019, 20 Uhr im Kleinen Haus

„Schließen Sie Ihr Fahrrad besser ab“, rät Katja noch der fremden Frau, die ihr Rad einfach vor dem Haus stehen lässt. Dass genau an diesem Fahrrad die Tasche mit der Bombe befestigt ist, die wenig später Katjas Mann und Sohn in den Tod reißen wird, ahnt sie nicht. Das Stück setzt direkt ein mit den Ermittlungen und somit dem Verdacht, der direkt an Katjas Ehemann selbst haften bleibt.

 

Nach unzähligen Verhören, die sich nur um die Drogenvergangenheit ihres Mannes drehten, steht schließlich dennoch ein Neonazipaar vor Gericht und Katja hofft auf Gerechtigkeit. Doch die beiden werden freigesprochen. In ihrer Verzweiflung scheint ihr nur noch die Selbstjustiz zu bleiben.

„Diese Geschichte erinnert natürlich ganz klar an die Opfer und ihre Familien in den NSU-Prozessen“, beschreibt Regisseur Nurkan Erpulat seinen Zugang zum Stück, „in der Fassung von Armin Petras liegt der Schwerpunkt sehr auf den zwischenmenschlichen Beziehungen: Das Misstrauen, das sich auch in die engsten sozialen Kontakte schleicht, Familienbande und Freundschaften gefährdet. Die so immer wieder aufkommende Frage, ob der Anschlag nicht doch mit erneuten Drogengeschäften zu tun hat, ob Katja sich wirklich sicher ist, was das Motiv betrifft, verschärft die Situation.“

Die Uraufführung von „Aus dem Nichts“ ist eine Koproduktion von der Schauspielsparte und dem Moks, geeignet ist das Stück dabei für Zuschauer*innen ab 14 Jahren. „Was gerade für ein junges Publikum daran spannend ist, ist die Auseinandersetzung mit der Erfahrung von Ungerechtigkeit“, erläutert Dramaturgin Sabrina Bohl, „Aber auch die Erkenntnis, dass Voreingenommenheit und Rassismus in unserem Alltag eine große Rolle spielen, wird im Theaterstück sehr greifbar und wir möchten durch unser ausführliches Begleitprogramm für Schulen und Lehrer*innen hier einen zusätzlichen Schwerpunkt setzen.“

Regie führt Nurkan Erpulat, Hausregisseur am Maxim Gorki Theater in Berlin. Er wurde in Ankara geboren und studierte zunächst Schauspiel in Izmir, dann Theaterpädagogik an der Universität der Künste und schließlich Regie an der Hochschule Ernst Busch in Berlin. 2011 wurde er mit dem gemeinsam mit Jens Hillje am Ballhaus Naunynstraße entwickelten Stück „Verrücktes Blut“ zum Berliner Theatertreffen und zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen.

Armin Petras, 1964 im Sauerland geboren, studierte Regie an der Ernst-Busch-Schule und kam nach Stationen in Chemnitz, Frankfurt a. d. Oder, Kassel und Frankfurt a. M. 2006 als Intendant ans Maxim-Gorki-Theater Berlin, 2013 als Schauspielintendant ans Staatstheater Stuttgart. Er inszenierte u. a. an der Volksbühne Berlin, am Thalia Theater Hamburg und am Deutschen Theater Berlin. Seit dieser Spielzeit ist Armin Petras Hausautor und Hausregisseur für Musiktheater und Schauspiel am Theater Bremen, für „Aus dem Nichts“ schrieb er die Bühnenfassung.

Regie:                                                Nurkan Erpulat
Bühne:                                             Elena Melissa Stranghöner
Kostüme:                                           Pieter Bax
Musik:                                               Michael Haves
Dramaturgie:                                    Sabrina Bohl

Mit:                                                    
Martin Baum, Fabian Eyer, Nadine Geyersbach, Judith Goldberg, Irene Kleinschmidt, Julian Anatol Schneider

Freitag, 22. Februar 2019, 20:00 Uhr
Dienstag, 26. Februar 2019, 20:00 Uhr
Donnerstag, 28. Februar 2019, 20:00 Uhr
Mittwoch, 06. März 2019, 20:00 Uhr
Sonntag, 10. März 2019, 18:30 Uhr
Freitag, 29. März 2019, 20:00 Uhr
Freitag, 12. April 2019, 20:00 Uhr
Sonntag, 19. Mai 2019, 18:30 Uhr

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