
Es war Ariels Sturm, der das Schiff Antonios mit seiner Gefolgschaft zerstörte, sodass diese auf Prosperos Insel stranden. In einem chaotischen Spiel von Intrigen und verdrehten Hierarchien verfolgt der Magier seinen Racheplan, während sich Miranda ausgerechnet in den Königssohn Ferdinand verliebt.
Meredith Oaks Nachdichtung von Shakespeares Komödie übersetzt The Tempest in eine modern-bodenständige, aber ebenso reichhaltige Sprache. Die Oper von Thomas Adès, deren moderne Klangsprache die Basis der traditionellen Harmonik nie ganz verlässt, multipliziert das Spiel um Macht und Herrschaft mit großem Orchester, üppigem Schlagwerk, Chor und Solopartien, die an die äußersten Grenzen des menschlich Möglichen gehen: So stechen Ariels extrem hohe Sopran-Koloraturen hervor, während sich in der sinnlichen Liebe von Miranda und Ferdinand und Prosperos knallhartem Machtkampf höchste Emotionen entfalten.
Seit der Londoner Uraufführung 2004 ist The Tempest schon jetzt ein Klassiker des Opernrepertoires mit erfolgreichen Inszenierungen in Frankfurt, Amsterdam, Wien und New York. In Kassel führt der fesselnde Stoff nach Otello und Die Hamletmaschine die intensive Beschäftigung mit Shakespeare-Adaptionen im Musiktheater fort. Die Regisseurin Julia Lwowski vom Kollektiv Hauen und Stechen wird das stürmische Spiel von Macht und Untergang in die Kasseler Raumbühne ANTIPOLIS bringen und die zwingende Aktualität des vierhundert Jahre alten Geflechts aus Überirdischem und allzu Menschlichem im zeitgenössischen Musikgewand exponieren: Oh schöne neue Welt!
Oper in drei Akten von Thomas Adès
Libretto von Meredith Oaks nach William Shakespeares gleichnamiger Komödie von 1611
Musikalische Leitung:
Marco Comin
Regie:
Julia Lwowski
Bühne:
Mirella Oestreicher
Kostüme:
Teresa Heiß
Kostüme:
Mirella Oestreicher
Licht:
Jürgen Kolb
Dramaturgie:
Felix Linsmeier
Video:
Martin Mallon
Chorleitung:
Marco Zeiser Celesti
Cam-Operator:
Martin Mallon
Cam-Operator:
Fritz Eggenwirth,
Victoria Koberstein
Mit: Filippo Bettoschi (Prospero), Marie-Dominique Ryckmanns (Ariel), Maren Engelhardt (Miranda), Johannes Strauß (Caliban), Diego Godoy (als Gast: Ferdinand), Stefan Hadžić (Sebastian), Serhii Moskalchuk (Stefano), Aleksandar Timotic (als Gast: Trinculo), Lars Rühl (König von Neapel), Don Lee (Gonzalo), Seong Ho Kim (Antonio), Gina Lisa Maiwald (als Gast: Sycorax)
Weitere Vorstellungen: 31. Mai, 4., 11., 13. und 19. Juni (jeweils 19.30 Uhr) sowie 21. Juni (18 Uhr)