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"Tango" - ein inklusiver Spaß rund um die Freiheit von Sławomir Mrożek - STAATSTHEATER KASSEL

Premiere: Samstag, 31. Mai, 19:30 Uhr, Schauspielhaus

Die guten alten Zeiten, wer sehnt sich danach nicht? Tangotanzen zum Beispiel, das war doch mal ein Skandal, feurig, zügellos, leidenschaftlich und revolutionär. Doch heutzutage gibt es einfach keine Tabus mehr: Alles ist erlaubt, aber nichts funktioniert. So das Weltbild des Medizinstudenten Artur, der mit dem Zustand der Welt hadert, wobei ihm vor allem seine eigene verkommene Chaosfamilie auf die Nerven geht, weil diese alle moralischen Maßstäbe außer Kraft gesetzt hat. Anarchie und absolute Freiheit gelten als Lebensprinzip: Seine Mutter schläft mit dem undurchsichtigen Hausfreund Edek, während der Vater seine Zeit mit idiotischen Theater-Experimenten vertrödelt und die Großmutter nur noch an Schnaps und Kartenspielen denkt.

 

Copyright: Sylwester Pawliczek

Da hilft für Artur nur eins: Verbindliche Werte schaffen, die Rückkehr zur Norm ist angesagt, der ganze liberale Schnickschnack gehört verboten. Schließlich ruft er seinen Vater zur Waffengewalt gegen Edek auf, die Diktatur zeigt ihre hässliche Fratze und als zunehmend die Dinge aus dem Ruder laufen, bleibt nur noch der Tango …Der polnische Dramatiker Sławomir Mrożek, geboren 1930, gilt als einer der wichtigsten Vertreter des absurden Theaters. Mit Tango landete er einen Welterfolg, der dem Stück den Ruf eines „modernen Hamlet“ einbrachte. Seine ebenso hintergründige wie unterhaltsame Gesellschaftssatire wurde 1965 in Belgrad uraufgeführt.

 Tom Kühnel, dessen Hebamme von Rolf Hochhuth auf Grund der erfolgreichen Melange aus Politsatire und Showelementen weiterhin im Schauspielhaus zu sehen sein wird, wagt sich nun an dieses grotesk-satirische Stück. Zusammen mit dem RambaZamba Theater Berlin, einem der bedeutendsten inklusiven Theater Deutschlands, werden erstmals in Kassel Menschen mit Behinderung gemeinsam mit dem Schauspielensemble gesellschaftliche Missstände und politische Unterdrückung auf der Schauspielhausbühne verhandeln.

Deutsch von Christa Vogel und Ludwig Zimmerer
Koproduktion mit dem RambaZamba Theater, Berlin

    Regie:
    Tom Kühnel
    Bühne:
    Bettina Meyer
    Kostüme:
    Ulrike Gutbrod
    Musik:
    Stefan Leibold
    Licht:
    Oskar Bosman
    Dramaturgie:
    Jacob Höhne, Carlotta Huys

Mit: Helge Ahrens (als Gast, Edek), Eva Fuchs (als Gast, Edek), Arno Knauf (als Gast, Musiker), Annalena Haering (Ala), Annett Kruschke (Eugenia), Aljoscha Langel (Stomil), Hagen Oechel (Eugen), Nora Quest (Eleonore), Felix Thewanger (Artur), Tänzer:innen des Rot-Weiss-Klubs Kassel

 Nächste Termine: Fr 6. Juni, 19:30 Uhr, Fr 13. Juni, 19:30 Uhr, Mi 18. Juni, 19:30 Uhr u.v.m.
Gastspiel im RambaZamba Theater in Berlin: Freitag, 4. Juli, 19.30 Uhr

 

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