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"Tanzende Figuren" aus den Sammlungen Alain Bernard und Vladimir Malakhov im BRÖHAN-MUSEUM Berlin

Kabinettausstellung vom 13. März bis 31. Mai 2009

 

Die 200 Porzellanfiguren stammen aus den berühmten europäischen Manufakturen wie auch aus der populären Produktion kleinerer Porzellanfabriken.

Sie thematisieren Tanz und Tänzer in all ihren Facetten – wobei sich hinter fast jeder Porzellanfigur ein konkreter Tänzer in einer berühmt gewordenen Rolle verbirgt. Bildhauer wie Constantin Holzer-Defanti schufen expressive Porzellanplastiken beispielsweise von Anita Berber, Anna Pawlowa oder Tamara Karsawina; auch der Star der „Ballets Russes“, Waslaw Nijinsky, fand

sich als Abbild in zahlreichen Porzellanfiguren wieder.

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, mit der Reformbewegung des Jugendstils, revolutionierte sich auch die Tanzkunst. Der moderne Ausdruckstanz, angeregt auch allgemein durch die fließenden Linien des Art Nouveau, fand in Isadora Duncan und Loïe Fuller bereits um die Jahrhundertwende 1900 äußerst populäre Repräsentantinnen. Der von ihnen entwickelte, von jeglichem Reglement befreite Tanzstil, steht konträr zum klassischen Ballett.

 

Kaum ein Motiv ist für die figürliche Porzellanplastik so geeignet wie der Tanz. Die Bewunderung vieler bildender Künstler für diese so neuartige Kunstform zeigte sich in zahlreichen Rollenporträts der Tänzer. Hinzu kamen fremdartige Einflüsse wie ägyptische und orientalische Gewandungen oder Tanzformen. Die eigentliche Sensation kam aber im 20. Jahrhundert aus Russland. Unter der Leitung des Impresarios Sergej Diaghilev erschien die Truppe des Russischen Balletts aus Sankt Petersburg erstmals 1910 zu einem Gastspiel in Berlin.

 

Elemente der Commedia dell’arte, Exotik und neuartige Technik sowie die ausgefallenen Kostüme faszinierten das Publikum und die bildenden Künstler. Die „Ballets Russes“ kamen erneut 1912 nach Berlin, diesmal mit ihrem Star, Waslaw Nijinsky, der in der Folgezeit zum großen Ausnahmetänzer des Balletts werden sollte. Zahlreiche Künstler ließen sich von den „Ballets Russes“ inspirieren. Die unglaubliche Expressivität von Nijinskys Tanzkunst, die demonstrative Zurschaustellung männlicher Erotik, der Zusammenklang von Inszenierung, Kostümen, Choreografie und romantischer oder aber moderner Musik ließen die Idee des Gesamtkunstwerkes wieder lebendig werden.

 

Die Porzellanfiguren geben aufschlussreich Einblick in den modernen Ausdruckstanz, der um 1900 bis in die 1920er Jahre weltweit Triumphe feierte. Sie zeigen darüber hinaus, wie der Tanz andere Bereiche der Kunst

beeinflusst hat und wie populär der Tanz wurde, als er mit der Konvention des klassischen Balletts brach. Es wurden Figuren geschaffen, die ungewöhnlich suggestiv die Freude an der Bewegung und die Lust am Tanzen darstellen.

 

Das war auch ein Grund für Vladimir Malakhov, Erster Solotänzer und Intendant des Staatsballetts Berlin, mit dem Sammeln dieser Figuren zu beginnen. Die Sammlung Alain Bernard entstand ebenfalls aus der Passion für den Tanz.

 

Begleitprogramm: Mittwoch, 25. März 2009, 18 Uhr, Exklusiv-Führung zur Ausstellung. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung, Kosten: 12,- € p. P. inkl. ein Glas Wein

 

Zur Ausstellung ist eine Katalogbroschüre mit 48 Seiten und 42 farbigen Abb. zum Preis von 10,- € erschienen.

 

Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr, an allen Feiertagen geöffnet

Eintritt: 6,- €, erm. 4,- € (inkl. Eintritt Dauerausstellung), jeden ersten Mittwoch im Monat Eintritt frei

 

BRÖHAN-MUSEUM Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus (1889 –1939)

Schloßstraße 1a 14059 Berlin (Charlottenburg)

www.broehan-museum.de

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