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Sommerblut - Festival der Multipolarkultur in Köln

25. Mai – 11. Juni 2019

Sommerblut ist das „Festival der Multipolarkultur“. Es versteht sich als inklusives Kulturfestival, welches die unterschiedlichen gesellschaftlichen, sozialen und politischen Standpunkte und Identitäten miteinander verbindet. Im Programm finden sich Veranstaltungen aus den Bereichen Theater, Tanz, Musik, Comedy, Ausstellungen – darunter viele Eigenproduktionen. Einige Veranstaltungen sind besonders geeignet für Menschen mit Gehbehinderung, Hörbehinderung, Sehbehinderung oder Rollstuhlfahrer*innen.

 

In der 18. Ausgabe von Sommerblut, dem Kölner Festival der Multipolarkultur, liegt der Fokus auf Glaubensfragen und wie diese uns beeinflussen. Ob Glaube an Gott, Wunderheilungen, Feen, Astrologie, UFOs, die Kraft der Liebe oder das Gute im Menschen - Sommerblut versucht den interreligiösen Dialog zu fördern und bringt die unterschiedlichen Sichtweisen an 24 Spielorten im ganzen Stadtgebiet zusammen. Das Festival greift das Glaubensthema dabei in verschiedensten Formen auf, von Film-, Tanz- und Theateraufführungen bis hin zu Ausstellungen und Musik.

Eine große Neuerung zeigt sich schon am ersten Festivaltag: Die Eröffnung findet erstmals als “open air” statt! Die Veranstaltung im Kölner Tanzbrunnen bettet sich in den Tag der Begegnung des Landschaftsverbandes Rheinland ein, dem größten Fest für Menschen mit und ohne Behinderung in ganz Europa. Auf drei Bühnen wird ein bunter Mix an Musik, Tanz und Kleinkunst geboten. Und das sogar kostenlos!

Spannende Eigenproduktionen wie Kraft und Beistand wechseln sich bei Sommerblut mit hochkarätigen Gastspielen ab, wie JC Scheibes Kabarettprogramm Ogoddogott oder Hyena, einem emotionalen Stück über innere Dämonen und den harten Weg von der Alkoholabhängigkeit zur Abstinenz.

Stefan Herrmann und sein Ensemble führen in Chorweiler City of Faith auf, wo Angehörige verschiedenster Religionen als Chor der Gläubigen auf der Bühne stehen und ihre persönlichen Geschichten in Lessings berühmte Ringparabel aus „Nathan der Weise“ einweben, die stets zitiert wird, wenn es um religiöse Toleranz geht.

In Believe it - or not geht es um Frauenrechte und Religion(sausübung): 20 Frauen verschiedener Herkunft und Religion treten aus der Dunkelheit ins Licht und führen das Publikum durch ein Labyrinth weiblicher Glaubensentwürfe.

Ein Höhepunkt von Sommerblut wird das Kölner Festival der Religionen, in Kooperation mit Faiths in Tune sowie der Stadt Köln und unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Mit Musik und Tanz verschiedener Glaubensgemeinschaften, einem Markt der Vielfalt, Kunst- und Wissensausstellungen, Workshops und einem Mitmachangebot für Kinder.

Den inklusiven Anspruch des Festivals unterstreichen Produktionen wie Present. Das kreativ-barrierefreie Stück erforscht auf amüsante Weise unseren Spagat zwischen Intellekt und Emotion. Insgesamt wurde die Anzahl der (teilweise) barrierefreien Veranstaltungen fast verdoppelt. Und die Website von Sommerblut hat jetzt eine eingebaute Audio-Transkription. 

Im Offenbachjahr will Sommerblut mit einer Adaption von Der Kaufmann von Venedig glänzen, die eindrücklich den Umgang mit Parallelgesellschaften in einer globalisierten Welt thematisiert. Dazu hat Andy Miles Themen des deutsch-französischen Komponisten Jacques Offenbach arrangiert, dessen Leben von religiöser Ausgrenzung geprägt war.

Wie jedes Jahr zeigt Sommerblut bei den Eigenproduktionen seine Kreativität und Experimentierfreude. Unter anderem mit YOUTOPIA, einer Theater-Tanz-Performance im öffentlichen Raum, rund um den Kölner Neumarkt, die Zukunftsängste und - visionen junger Menschen aufgreift, in einer von Umweltproblemen, Ressourcen- und Religionskonflikten geprägten Welt. 

Alle Infos: www.sommerblut.de

 

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