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Schweizer Erstaufführung im Opernhaus Zürich: "Lessons in Love and Violence" von George Benjamin (*1960), Text von Martin Crimp,

Premiere: 21 Mai 2023, 19.00 Uhr

Die Oper «Lessons in Love and Violence» ist ein Königsdrama von shakespearehafter Wucht. Sie erzählt die Geschichte eines Königs, der sich in der Liebe zu einem Mann verliert und auf grausame Weise zu Fall kommt.

 

Copyright: Herwig Prammer

Der 63-jährige Engländer Sir George Benjamin gehört zu den führenden Komponisten der Gegenwart und fand vor allem für seine beiden jüngsten Opern Written on Skin und Lessons in Love and Violence weltweite Anerkennung. Benjamins Arbeiten für das Musiktheater, bei denen der englische Autor Martin Crimp sein ständiger Partner ist, stehen für einen psychologisch präzisen, klassischen Zugriff auf literarisch-dramatische Stoffe, konturenscharf entworfene Charakterstudien und eine ausdrucksintensiv plastische Orchesterbehandlung.

Am Opernhaus Zürich erscheint Benjamins 2018 in London uraufgeführte Oper Lessons in Love and Violence als Schweizer Erstaufführung. Der Stoff geht auf den Shakespeare-Zeitgenossen Christopher Marlowe und dessen Schauspiel Edward II. zurück, das Crimp adaptiert hat. Im Zentrum des düsteren Dramas steht der machtmüde König Edward, der die Regierungsgeschäfte und sein Volk zugunsten einer pervertierten Kunstliebe und der homoerotischen Beziehung zu seinem Günstling Gaveston vernachlässigt. Zu seinem Feind wird der ehrgeizig zur Krone strebende Heerführer Mortimer, der der Geliebte von Edwards Gattin Königin Isabella ist, Gaveston hinrichten und den König grausam töten lässt.

Die Spirale der Gewalt greift schliesslich auch auf die nächste Generation, auf die Kinder von Isabella und Edward, über, die ihre Lektionen in Liebe und Gewalt gelernt haben. Lessons in Love and Violence ist eine Geschichte über die Amoral der Herrschenden, über kalte Machtgier und die Hitze des Begehrens und das Private als der wahre Kampfplatz politischer Grausamkeiten.

Die Produktion bringt neben dem Komponisten weitere neue Künstler ans Opernhaus Zürich: Der russische Schauspiel- und Opernregisseur Evgeny Titov, der in den vergangenen Jahren von den Salzburger Festspielen bis zur Komischen Oper Berlin für Furore gesorgt hat, gibt sein Debüt. Der israelische Dirigent Ilan Volkov, ein Experte für zeitgenössische Partituren, steht am Dirigentenpult, und die hochgehandelte, aus Trinidad stammende Sopranistin Jeanine De Bique tritt als Isabel ebenfalls zum ersten Mal am Opernhaus Zürich auf.

 In englischer Sprache. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Musikalische Leitung Ilan Volkov
Inszenierung Evgeny Titov
Bühnenbild Rufus Didwiszus
Kostüme Falk Bauer
Lichtgestaltung Martin Gebhardt
Video Tieni Burkhalter
Dramaturgie Claus Spahn

König, Edward IILauri Vasar
IsabelJeanine De Bique
Gaveston/FremdlingBjörn Bürger
MortimerMark Milhofer
Junge, späterer König Edward IIISunnyboy Dladla
MädchenNini Vlatković
Zeuge 1 / Sängerin 1 / Frau 1Isabelle Haile
Zeuge 2 / Sängerin 2 / Frau 2Josy Santos
Zeuge 3 / IrrerAndrew Moore
Philharmonia Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

Vorstellungen: 25 Mai bis 11 Jun 2023

 

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