Gleichzeitig sichert er sich die Unterstützung des jungen Adligen Adriano, der Rienzis Schwester Irene liebt. Tatsächlich gelingt es Rienzi, die Ruhe in der Stadt wiederherzustellen, worauf er sich zum Tribun ausrufen lässt. Doch die Adligen, welche Rienzi auf seiner Seite glaubt, wollen ihn, den Mann aus dem Volke, ermorden lassen. Der Anschlag misslingt, weil Adriano Rienzi zuvor warnen konnte. Als die Adelsfamilien schließlich offen gegen den Tribun aufbegehren, lässt dieser den Aufstand blutig niederschlagen. Zu den Opfern gehört auch Adrianos Vater. So nimmt Rienzis Unterstützung durch das Volk wegen des unnützen Blutvergießens ab, und als auch noch die Kirche gegen ihn Stellung bezieht, sind seine Tage gezählt. Das Volk stürmt das Kapitol, und in dem zusammenstürzenden Gebäude sterben neben dem Tribun auch Irene und Adriano, der die Geliebte vergeblich zur Flucht überreden wollte.
Rienzi sei „Meyerbeers ‚beste’ Oper“. Dieses Hans von Bülow zugeschriebene Bonmot trifft nur zum Teil zu. Zwar hat Richard Wagner mit seinem dritten vollendeten Werk für das Musiktheater dem Stil der Grand Opéra Meyerbeers nachgeeifert, doch finden sich darin ebenso Anklänge an die Werke Spontinis, Halévys, Aubers und Bellinis sowie an Rossinis Guillaume Tell.
Diese Nähe liegt sicherlich darin begründet, dass Wagner seine neueste Oper anfangs gerne in Paris, dem damaligen Zentrum der Musikwelt, uraufgeführt sehen wollte. Als diese Versuche scheiterten, kam es nach einer Empfehlung Meyerbeers am 20. Oktober 1842 zur Uraufführung des Rienzi am Neuen Königlichen Hoftheater Dresden. Das Libretto, welches der Komponist schon damals selbst verfasst hatte, geht auf einen Roman des englischen Schriftstellers Edward Bulwer-Lytton zurück, der dem Komponisten in deutscher Übersetzung vorlag.
Rienzi gilt als eines von Wagners längsten Werken, doch wird in Frankfurt eine Strichfassung von Generalmusikdirektor Sebastian Weigle erklingen, die dieser seinerzeit für das Liceu in Barcelona erstellt und nun für Frankfurt neu eingerichtet hat. Damit ist das Werk nach einer konzertanten Aufführung 1991 unter dem Dirigat von Christopher Keene erstmals wieder in Frankfurt zu hören.
Als Zemlinskys Zwerg und Pfitzners Palestrina hat sich der britische Tenor Peter Bronder (Rienzi) in Frankfurt einen Namen gemacht. Zuletzt sang er hier Luzio im konzertant dargebotenen Liebesverbot. Bereits da war als Isabella die Berlinerin Christiane Libor (Irene) seine Partnerin. Die Sängerin hat nach Engagements an den Staatsopern von Hamburg und Berlin sowie in Zürich und Dresden ihr Repertoire in „Richtung Wagner“ ausgeweitet. Der deutsche Bassbariton Falk Struckmann (Steffano Colonna), der seit 29. März 2013 im Opernhaus als Heinrich der Vogler im Lohengrin zu erleben ist, gilt derzeit als einer der wichtigsten Vertreter seines Fachs. Angeführt von Ensemblemitglied Claudia Mahnke in der Hosenrolle des Adriano sind die übrigen Partien vorwiegend mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt.
Eine der beiden konzertanten Produktionen der Oper Frankfurt in Kooperation mit der Alten Oper war während der letzten beiden Spielzeiten dem Frühwerk von Richard Wagner (1813-1883) gewidmet, dessen 200. Geburtstag die Oper Frankfurt in diesem Jahr mit Aufführungen des Ring sowie des Lohengrin feiert. Nun wird nach Die Feen (2011) und Das Liebesverbot (2012) die Reihe mit Rienzi komplettiert und zusammen mit dem Münchner Label OehmsClassics erneut auf CD mitgeschnitten.
RIENZI, DER LETZTE DER TRIBUNEN
Große tragische Oper in fünf Akten (Gekürzte Fassung) von Richard Wagner
Text vom Komponisten nach dem Roman Rienzi, or The Last of the Tribunes (1835) von Edward Bulwer-Lytton
in der Übersetzung von Georg Nikolaus Bärmann (1836)
In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Chor: Matthias Köhler
Rienzi: Peter Bronder
Paolo Orsini: Daniel Schmutzhard
Irene: Christiane Libor
Raimondo: Alfred Reiter
Steffano Colonna: Falk Struckmann
Baroncelli: Beau Gibson
Adriano: Claudia Mahnke
Cecco del Vecchio: Peter Felix Bauer
Chor der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Koproduktion mit der Alten Oper Frankfurt
Einführungsvortrag im Großen Saal, 17.15 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 212 49 49 4 (Oper Frankfurt) sowie 069 – 13 40 400 (Alte Oper Frankfurt) oder online unter www.oper-frankfurt.de bzw. www.frankfurt-ticket.de erhältlich