Die Geschichte um eine der großen dramatischen Frauengestalten der Opernliteratur zeichnet das Porträt einer einsamen jungen Frau inmitten einer bigotten, kleinbürgerlichen Gesellschaft auf der Suche nach Liebe und Zuneigung. Janáček selbst bezeichnete sein Werk „voll Musik aus der Tiefe des Herzens“. Nicht von ungefähr erscheint eine biografische Parallele des Komponisten, der seiner Geliebten in einem Brief gestand: „Es war Dein Bild, das ich in Katja Kabanova sah, als ich die Oper komponierte.“
Leoš Janáček wurde in Mährisch Ostrau geboren (1854 -1928) Er studierte u. a. am Leipziger Konservatorium sowie in Wien. Der Prager Autor Max Brod verfasste in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten deutsche Übertragungen für fünf seiner Opern und verhalf dem Komponisten damit zum Durchbruch auf den internationalen Opernbühnen. Janáček sammelte Volkslieder seiner Heimat. Diese flossen in seine Kompositionen ein. Die sogenannte ‚Sprachmelodie‘ prägte auch seinen Stil. Neben Kammer- Vokal- und Orchesterwerken sowie Klaviermusik schuf er zahlreiche Opern. Dazu gehören u. a. neben „Katja Kabanovo“ „Sarka“, „Jenufa“, „Die Sache Makropulos“, „Aus einem Totenhaus“ sowie „Das schlaue Füchslein“.
Mit dieser Opernpremiere dieser Heidelberger Neuinszenierung ist ebenfalls ein Abschied im eigenen Ensemble verbunden. Die langjährige Kammersängerin Carolyn Frank, geboren in Georgia, verabschiedet sich offiziell von ihrem Bühnenleben und geht in den Ruhestand. Carolyn Frank studierte am Converse College in South Carolina, wo sie mit Auszeichnung abschloss. Zusätzlich studierte sie am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Von 1980-1983 war sie festes Ensemblemitglied am Staatstheater Saarbrücken Die Sängerin wurde 1986 von Prof. Dr. Stoltzenberg an das Heidelberger Theater engagiert, wo sie sich schnell in die Herzen des Publikums sang. Während ihrer langjährigen hiesigen Tätigkeit wirkte sie in zahlreichen Opern - von Mozart bis zur musikalischen Gegenwart - mit. Carolyn Frank sang nahezu alle bedeutenden Partien des Mezzosopranfachs. Das Rollenspektrum reichte von Idamante in „Idomeneo“ und Dorabella in „Così fan tutte“ über die Doppelrolle Mutter Gertrud/Knusperhexe in „Hänsel und Gretel“ zu Herodias in „Salome“ bis hin zur Titelpartie in Henzes „Phaedra“. Für ihre Verdienste um das Heidelberger Theater wurde ihr im April 2011 der Titel Kammersängerin verliehen. Mit der Partie der Kabanicha in „Katja Kabanova“ verabschiedet sie sich offiziell von der Heidelberger Bühne und dem Publikum.
Libretto vom Komponisten nach dem Schauspiel »Das Gewitter« (1859) von Alexander Nikolajewitsch Ostrowski
in tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Elias Grandy
Regie Andrea Schwalbach
Bühne Anne Neuser
Kostüme Frank Lichtenberg
Chordirektion Ines Kaun
Dramaturgie Ulrike Schumann
Dikoj Wilfried Staber
Boris Nenad Čiča
Kabanicha Ks. Carolyn Frank
Tichon Ks. Winfrid Mikus
Katja Hye-Sung Na
Kudrjasch Namwon Huh
Varvara Charlotte Quadt | Shahar Lavi
Kuligin Ipča Ramanović
Glascha Elena Trobisch
Fekluscha Jana Krauße
Ein Vorbeigehender Adrien Mechler
Eine Frau aus dem Volke Barbara Dorothea Link
Chor des Theaters und Orchesters Heidelberg
Philharmonisches Orchester Heidelberg