Zur Handlung: Der Soldat trifft während seines Fronturlaubs auf den Teufel, der ihn mit einem Buch, dessen Besitz unermesslichen Reichtum verspricht, zu verführen sucht. Der Soldat solle dem Teufel im Gegenzug seine alte Geige überlassen und ihm lehren, wie sie zu spielen sei. Dann wolle ihm der Teufel zeigen, wie man das Buch einsetzt. Der Soldat stimmt zu, doch macht ihn der Reichtum nicht glücklich. Als er dem Teufel seine Geige entwindet, merkt er, dass er ihr keinen Ton mehr entlocken kann und damit dem Bösen anheim gefallen ist. Enttäuscht zerreißt er das Zauberbuch und verliert all sein Geld. Da hört er von einer kranken Prinzessin, die denjenigen heiraten soll, der sie wieder gesund macht. Schnell eilt er in den Palast und trifft dort auf den Teufel und seine Geige. Diesmal gelingt es dem Soldaten, sie zu spielen, und tatsächlich wird die Prinzessin wieder gesund. Der Teufel scheint überwunden, doch als der Soldat die Warnung seines Widersachers, die Grenzen seines Dorfes zu überschreiten, wegen seines starken Heimwehs nach der Mutter in den Wind schlägt, treibt der Teufel den Soldaten im Triumph geigend in die Hölle.
Das Libretto stammt von dem Schweizer Schriftsteller Charles Ferdinand Ramuz, den der Komponist auf eine Erzählung des russischen Autors Nikolaj Afanassjew hingewiesen hatte. Die Erstaufführung fand am 29. September 1918 in Lausanne statt. Die „gelesene, gespielte und getanzte“ zweiteilige Handlung, welche sich stark an die Faust-Tradition anlehnt, hatte sofort großen Erfolg und zog weitere Inszenierungen nach sich. Jede der gezeigten Aufführungen setzte eigene Schwerpunkte und stellte jeweils eine andere der drei Ausdrucksformen in den Mittelpunkt.
Die Musikalische Leitung dieser Produktion im Holzfoyer hat Solorepetitor Sebastian Zierer, der nach dem Erfolg der Barabbas-Dialoge von Aulis Sallinen 2010/11 im Bockenheimer Depot nun eine weitere Einstudierung vorlegt. Die Inszenierung stammt von Hans Walter Richter, einem der Regieassistenten der Oper Frankfurt, der sich erstmals mit einer eigenen Frankfurter Arbeit präsentiert. Der Schauspieler Michael Autenrieth (Der Vorleser) gehörte von 1984 bis 1990 dem Ensemble des Frankfurter Schauspiels an und war 2008/09 im Bockenheimer Depot an der Produktion von Jens Joneleits Piero – Ende der Nacht beteiligt. Ingrid El Sigai (Der Teufel) übernahm hier 2009 und 2011 die Rolle der Moderatorin im Opern-Doppel L’oracolo / Le Villi. Seit 1990 ist sie freie Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks und dort als Sprecherin, Redakteurin und Moderatorin tätig. Zudem übernimmt sie regelmäßig Aufgaben sowohl im Sprech- als auch im Musiktheater. Der Schauspieler Dominic Betz stammt aus Frankfurt und wirkte 2006/07 im Bockenheimer Depot als Christoph Probst in Zimmermanns Weiße Rose mit. Zudem ist er als einer der Ballgäste beim Prinzen Orlofsky in Christof Loys Sicht auf Strauß’ Die Fledermaus zu erleben, ebenso wie die argentinische Tänzerin und Choreographin Paula Rosolen (Die Prinzessin). Strawinsky und sein Werk bilden im Sommer 2012 auch den Schwerpunkt des Saisonabschlusses Oper FINALE.
Text von Charles Ferdinand Ramuz nach Alexander Afanassjew
In deutscher Sprache
Musikalische Leitung: Sebastian Zierer
Inszenierung: Hans Walter Richter
Bühnenbild und Kostüme: Bernhard Niechotz
Licht: Alexander Kirpacz
Dramaturgie: Norbert Abels
Der Vorleser: Michael Autenrieth
Der Soldat: Dominic Betz
Der Teufel: Ingrid El Sigai
Die Prinzessin: Paula Rosolen
Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters
Weitere Vorstellungen: 24. (22.00 Uhr), 25. März 2012 (20.00 Uhr)
Preise: € 20 bis 25 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.