Das ist mal absurd, mal bitter, mal bedrückend. Wie soll man auch klarkommen, wenn das eigene Land auf einmal geteilt ist in einen Teil, in dem Krieg herrscht, und einen Teil, der scheinbar normal funktioniert? Vorozhbyts Figuren suchen in einem Alltag zwischen Gewalt, Folter und Missbrauch nach einem Ausweg und Überlebensstrategien. Gibt es nicht doch noch einen Rest Menschlichkeit inmitten des unvorstellbaren Wahnsinns, der Krieg heißt?
Für ihren Text hat Vorozhbyt eigene Recherchen und Geschichten von aus dem Donbas Geflüchteten genutzt. Für das ETA Hoffmann Theater wird die Autorin eine neue Szene schreiben und das Stück damit bis in die Gegenwart hinein fortsetzen.
Natalia Vorozhbyt ist Co-Gründerin des Theaters der Vertriebenen, in dem Geflüchtete aus dem Donbas ihre Geschichten erzählen können. „Bad Roads“, der Film nach dem Stück in der Regie der Autorin, kam 2020 in die Kinos und wurde 2021 als ukrainischer Oscar-Beitrag ausgewählt. Regisseur Wojtek Klemm stellt sich mit seiner Inszenierung erstmals dem Bamberger Publikum vor.
Triggerwarnung
In dieser Inszenierung werden Krieg, körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt und Selbstmord thematisiert. Zudem gibt es in einzelnen Szenen stilisierte Darstellungen von körperlicher wie sexualisierter Gewalt, was retraumatisierend wirken kann. In einigen Szenen wird herabsetzende Sprache benutzt.
DEUTSCH VON LYDIA NAGEL
Regie Wojtek Klemm
Bühne und Kostüme Romy Rexheuser
Musik Ola Rzepka
Dramaturgie Armin Breidenbach
Besetzung
Es spielen: Marek Egert, Robert Knorr, Jeanne LeMoign, Alina Rank, Stephan Ullrich, Eric Wehlan