Formationen von Körpern zeigen endloses Wachstum, Transparenz, Flow und Erschöpfung. Popkulturelle Zitate sind zu hören, irritierende Atemmuster und ein Keyboard. In Stimme und Bewegung untersucht das Ensemble die Überschneidungen seiner tänzerischen Tätigkeit mit neoliberalen Konzepten von Selbst und Arbeit und spekuliert, wie sich die künstlerische Sprache verändern kann, wenn Ideen von Steigerung, Erneuerung, Singularität und Überwindung der eigenen Grenzen feierlich verabschiedet werden.
Die Performer:innen machen in ihren Körpern Dynamiken kapitalistischer Verhältnisse sichtbar und proben Szenarien ihres Abbaus – und damit womöglich auch des eigenen Abbaus. Dabei ist schwer zu unterscheiden, was ein Riss in der Struktur ist und wo die Struktur selbst aus Rissen besteht: Instinktiv deuten wir jedes Scheitern in eine Chance um und räumen damit paradoxerweise dem Platz ein, was wir am Kapitalismus als lustvoll empfinden: Wie Abschied nehmen von etwas, das uns (auch) nützt, belebt und bevorzugt?
Tanz: Diana Treder, Anne-Lene Nöldner, Samuel Duvoisin, Elsa Artmann, Ophelia Young / Video: Ale Bachlechner / Musik+Vertonung: Annie Bloch / Outside Eye: Silvia Ehnis Perez Duarte, Amanda Romero Canepa / Licht: Markus Becker / Grafik: Ondine Pannet (Bureau Est) / Lektorat: Philipp Blömeke / Pressearbeit: neurohr & andrä / Buchhaltung und Distribution: Caroline Simmler
27.08. 2022, 20 Uhr
08.12. 2022, 20 Uhr
09.12. 2022, 20 Uhr
Ort: TanzFaktur, Siegburger Str. 233W, 50679 Köln
Tickets: 16,50 / 9,50 Euro
Neben den Vorstellungen geben Artmann&Duvoisin im Rahmen von tanzpraktischen Workshops zu den Themen Energie/Ressource, Physik/(Selbst-)Wirksamkeit, Netzwerk/Verbindung und Kreation/Arbeit Einblick in die tänzerische Recherche von „A voice of A generation“. Die Workshops finden von 05.-10.12. statt.
Mehr Infos: artmannduvoisin.de/de
Eine Produktion von Artmann&Duvoisin, koproduziert durch die TanzFaktur Köln.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kunststiftung NRW.