Die beiden erfundenen Biographien ermöglichen kleinere bis größere Notlügen, Ausstiegsszenarien und dienen als perfektes Alibi für diverse Unternehmungen. Doch die Situationen werden komplizierter, Widersprüche verstricken sich und so nehmen Verwechslungen rund um das Spiel um die Doppeldeutigkeit der Namen und Personen ihren Lauf.
Das wahrscheinlich bekannteste Stück von Oscar Wilde erfreut sich an fortdauernder Lebendigkeit und Beliebtheit. Das beweisen Inszenierungen in allen Weltsprachen. Diese Komödie ist weit mehr als ein sogenanntes Konversationsstück. Geistreiche Wortwitze, absurd komische Situationen und Typen – der einzigartige Oscar Wilde eben, der sein Stück so beschreibt: „Der erste Akt ist genial, der zweite schön, der dritte ungeheuer geistreich.“
Das Stück rechnet mit Oberflächlichkeit und bedeutungsloser Fassade, der Welt zwischen Sein und Schein ab. Es geht weniger nur um den Menschen und seine Taten, sondern vielmehr um das, was über ihn gesagt (oder geschrieben) wird. Und das macht „Bunbury“ selbst nach über 100 Jahren aktuell. Gerade dieses Werk von Oscar Wilde bleibt ein Mahnmal gegen Heuchelei, Janusköpfigkeit, Lebenslügen und Standesdünkel.
Eine äußerst unterhaltsame Geschichte. Leicht und doch ernsthaft, Unterhaltung mit Niveau, Schauspiel mit Musik und Tanz – eine wunderbare Mischung. Ideal für Theaterbesuche im Herbst.
Regie: Doris Harder
Bühne: Johannes Stockinger
Kostüme: Marion Hackl
Mit: Martin Dreiling, Katharina Heissenhuber, Yvonne Köstler, Laura Puscheck, Martin Puhl, Norman Stehr