Aber ist so ein Kampf überhaupt zu gewinnen? Oder gibt es am Ende nur mehr Verlierer als zuvor? Entstanden ist ein inkohärentes Stück, eine Herausforderung, in „der sich der Philosoph besser zurechtfinden wird als der Psychologe.“ Die beiden Protagonisten, der Holzhändler Shlink und sein Gegenüber George Garga, Angestellter einer Leihbücherei, beginnen einen Kampf. Warum? Keine Ahnung. Wie er endet? Mit dem wohl schönsten Satz Brechts: „Allein sein ist eine gute Sache. Das Chaos ist aufgebraucht. Es war eine gute Zeit.“
Was dazwischen passiert? Beide setzen alles aufs Spiel: Beruf, Reputation, Haus, Familie, Freunde, die Liebe und letztendlich das Leben. Dass der Kampf nicht einer gegen den anderen ist, sondern einer gegen die unendliche Vereinzelung des Menschen, gegen die Lebensrealität in der Großstadt, ja gegen die unendliche schicksalhafte Einsamkeit, merken die Protagonisten zu spät – und passen damit leider überraschend gut in unsere Gegenwart.
Nach seiner zum Berliner Theatertreffen eingeladenen Arbeit „Trommeln in der Nacht“ stellt sich Christopher Rüping wieder dem Frühwerk des Autors Bertolt Brecht.
Mit Majd Feddah, Gro Swantje Kohlhof, Jelena Kuljić, Christian Löber, Julia Riedler
INSZENIERUNG: CHRISTOPHER RÜPING
Bühne Jonathan Mertz
Musik Christoph Hart
Kostüme Lene Schwind
Dramaturgie Valerie Göhring
25. Jan 20, 19:30 Uhr
27. Jan 20, 19:30 Uhr
8. Feb 20, 19:30 Uhr
9. Feb 20, 15:00 Uhr
1. Mär 20, 19:00 Uhr
Das Bild zeigt Bertolt Brecht