Und so sammeln sie sich am runden Tisch, der erst noch erfunden und dann auch geschreinert sein will, all die Ritter mit ihren klingenden Namen, verhandeln, paktieren, intrigieren leider auch, und machen sich schließlich auf die Suche nach dem Gral. Auf ihrem Weg: Romanzen und Ehedramen, Mord und Totschlag, Liebe und Verrat, Magie und Zauber, Gewalt und Ideale und immer wieder Hoffnung. Hoffnung, in all dem Weltenchaos den Sinn des Lebens zu ergründen.
Zum Abschluss der Spielzeit und der Intendanz von Christian Tombeil erfüllt sich das Ensemble mit Tankred Dorsts 1981 uraufgeführtem Theaterstück „Merlin oder Das wüste Land“ einen Wunsch: ein Abend, an dem noch einmal fast alle Schauspieler*innen zusammen auf der Bühne des Grillo-Theaters stehen werden. Nach einer intensiven Lese- und Diskussionsphase fiel die Wahl auf diese knapp 300 Seiten – prall gefüllt mit tollen Figuren und spannenden Geschichten.
Hier werden universelle Themen verhandelt wie die Fallstricke der Demokratie, Macht und Ohnmacht von Politik, Utopiesuche oder zerstörerische Generationenkonflikte. Und gleichzeitig ist „Merlin oder Das wüste Land“ großes Welttheater mit Action, Abenteuer und Revuecharakter, mit Clowns, Rittern und Riesinnen, kurz: ein Spektakel, für das man die gesamte Theatermaschinerie anwerfen kann. Und nicht zuletzt ist dies auch ein Text über die Wirkungskraft von Kunst: Was kann man mit künstlerischen Mitteln erreichen? Mit Fantasie und Schauspiel? Was haben wir in den zwölf Jahren unserer Theaterarbeit gemeinsam geschaffen?
Lars-Ole Walburg, geboren 1965 in Rostock, war von 1996 bis 1998 Regisseur und Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und ging 1998 als Chefdramaturg, Regisseur und stellvertretender Schauspieldirektor an das Theater Basel. Mit seiner dortigen Inszenierung von Henrik Ibsens „Volksfeind“ wurde er 2000 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Von 2003 bis 2006 war er Schauspieldirektor am Theater Basel, von 2009 bis 2019 leitete er als Intendant das Schauspiel Hannover. Seitdem arbeitet Lars-Ole Walburg als freischaffender Regisseur u. a. an den Münchner Kammerspielen, am Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Zürich und am Düsseldorfer Schauspielhaus.
Inszenierung Lars-Ole Walburg
Bühne und Kostüme Claudia Charlotte Burchard
Musik Lars Wittershagen
Videografie Konrad Kästner
Dramaturgie Carola Hannusch
Clown/ Sir Ironside/ Sir AgrawainDennis Bodenbinder
Merlin/ TrevrizentThomas Büchel
Hanne/ Elaine/ Sir GarethLene Dax
Jesus, Sir Lancelot vom SeeAlexey Ekimov
Sir Gawain/ Frl. AstolatFloriane Kleinpaß
Der Teufel/ Ein EngelInes Krug
Clown/ Sir KayStefan Migge
König ArtusPhilipp Noack
Jesus, MorgauseSabine Osthoff
Sir Orilus/ HerzeloideJan Pröhl
Hanne/ Königin Ginevra/ Sir Beauface (jung)Janina Sachau
Jesus/ Sir Lamorak/ Chronist BlasiusSven Seeburg
Hanne/ Sir MordredTrixi Strobel
Sir Beauface (alt)/ Sir Galahad/ Der PapstRezo Tschchikwischwili
Clown/ ParzivalSilvia Weiskopf
Sir Segramur/ SchreinerJens Winterstein
Vorstellungen am Samstag, 6. Mai und Mittwoch, 24. Mai sowie am Donnerstag, 1. Juni, Freitag, 2. Juni und Donnerstag, 15. Juni (zum letzten Mal), jeweils um 18:30 Uhr.. Die Aufführungen im Mai sind bereits ausverkauft. Die Premiere am 29. April beginnt wie ursprünglich geplant um 19:00 Uhr.