Doch als armer Flüchtling im Ausland leben? Da muss er nicht lange überlegen. Er verrät seine Frau, seine Wegbegleiter, seine Freunde und gibt sich ganz hin: dem Rausch der Prominenz, des Geldes und dem Gefühl, endlich ganz oben zu sein. Und wird so zum „Affen der Macht, zum Clown zur Zerstreuung der Mörder“.
Klaus Mann hat diesen „Roman einer Karriere“ – weniger Schlüsselroman, auf den er oft verkürzt wird, denn scharfe und zeitlose literarische Analyse des politischen Feiglings – 1936 im Zorn (und im Amsterdamer Exil) geschrieben: Erbittert musste er registrieren, wie grassierend ein haltloser Opportunismus um sich griff. Auch und gerade Kunstschaffende machten da keine Ausnahme. Wie Hendrik (und dessen reales Vorbild Gustaf Gründgens) redeten sich viele von ihnen die Lage schön – wenn es dem eigenen Vorteil diente. Mann formuliert in Mephisto den Versuch, etwas über jene zu erzählen, denen ihre Karriere wichtiger ist als ihr Gewissen und stellt damit auch heute gültige Fragen nach künstlerischer Selbstverwirklichung und persönlicher Integrität.
Regie
Bastian Kraft
Bühnenbild
Peter Baur
Kostüme
Annabelle Witt
Musik
Arthur Fussy
Video
Jonas Link
Licht
Norbert Joachim
Dramaturgie
Hans Mrak
Hendrik Höfgen
Nicholas Ofczarek
Sebastian
Fabian Krüger
Barbara Bruckner
Dörte Lyssewski
Nicoletta von Niebuhr
Sabine Haupt
Otto Ulrichs
Peter Knaack
Hans Miklas
Martin Vischer
Dora Martin
Sylvie Rohrer
Julien
Simon Jensen
Der Ministerpräsident
Martin Reinke
Lotte Lindenthal
Petra Morzé
Oskar H. Kroge / Der Professor / Cäser von Muck
Bernd Birkhahn
Böck / Theophil Marder
Hans Dieter Knebel
Schlagzeug
Judith Schwarz