Nachdem die Söhne des Königs Malcolm und Donalbain – misstrauisch geworden und von Macbeth öffentlich des Vatermordes verdächtigt – das Land verlassen haben, krönt sich der Mörder tatsächlich zum König von Schottland. Und das Morden geht weiter: Macbeth lässt Banquo durch drei Auftragskiller töten, doch dessen Geist kehrt zurück, beim großen Bankett, nur sichtbar für Macbeth. Die Hexen warnen ihn vor dem nach England geflohenen Macduff. Auch die Familie des Edelmanns wird deshalb eliminiert. Doch je unbeirrbarer Macbeth in seinem Blutrausch wird, desto mehr bröckelt die Fassade seiner Frau. Kurz vor der entscheidenden Schlacht wird ihm ihr Suizid gemeldet. Die Engländer greifen an, Macduff erschlägt Macbeth, Malcolm wird König von Schottland.
Das „schottische Stück“, wie es in der Theaterwelt abergläubisch genannt wird, ist Shakespeares mit Abstand kürzeste Tragödie – und zugleich eine der größten. Der Regisseur Antú Romero Nunes, der letzte Spielzeit eindrucksvoll Text und Handlung der Antikentrilogie Die Orestie verdichtet hat, wird Shakespeares mit elisabethanischen Gruseleffekten durchzogenes Nachtstück mit drei Schauspieler*innen neu erzählen.
"a poor player", Macbeth Akt 5, Szene 5
Drei Schauspieler in einem Stück mit nahezu 30 Rollen? Auf Shakespeares Spuren versucht die Inszenierung, die Möglichkeiten der unendlichen Verwandlungen zu nutzen. Drei Schauspieler spielen mit festgeschriebenen Rollenbildern, wechseln Identitäten und bleiben dennoch erkennbar. Als Figuren des Dramas, als Menschen.
Regie
Antú Romero Nunes
Bühnenbild
Stéphane Laimé
Kostüme
Victoria Behr
Licht
Norbert Joachim
Dramaturgie
Eva-Maria Voigtländer
Mit Ole Lagerpusch, Christiane von Poelnitz, Merlin Sandmeyer
Bild: William Shakespeare