»Wer ein holdes Weib errungen, stimm’ in unsern Jubel ein!« — so singen, mit euphorischer Emphase, (fast) alle Protagonisten und der Chor am Schluss von Ludwig van Beethovens Oper »Fidelio«. Erhebende Momente gab es schon zuvor reichlich: Die dramatische Befreiung eines unschuldig inhaftierten Gefangenen, der nur knapp einem Mordanschlag entgeht, die bewegende Wiedersehensfreude mit seiner Angetrauten, die all ihre Courage aufgebracht hat, um sich unter dem Namen Fidelio in die unterirdischen Gewölbe des Staatsgefängnisses einzuschmuggeln, dort ihren Gatten zu retten und ihm schlussendlich, überwältigt von der Größe des Augenblicks, seine Ketten löst.
Es ist die Geschichte einer unerschütterlichen Liebe, die Beethoven in seinem einzigen, an musikalischen Schönheiten so reichen Bühnenwerk verhandelt.
In der Inszenierung von Harry Kupfer feiert es am Tag der Deutschen Einheit im Schiller TheaterPremiere. Das Dirigat liegt in den Händen von Daniel Barenboim.
Harry Kupfer und Daniel Barenboim erarbeiten nach 15 Jahren erstmals wieder eine gemeinsame Produktion für die Berliner Staatsoper. Harry Kupfer, der nun erstmals nach 15 Jahren wieder an der Berliner Staatsoper inszeniert und für den es die fünfte »Fidelio«-Regiearbeit ist, versteht das Werk dabei nicht als Befreiungsoper, sondern rückt die Figur der Leonore und das Thema der Menschenliebe ins Zentrum und legt das utopische Potential des Werkes offen.
Zum Ensemble zählen Camilla Nylund (Leonore), Andreas Schager (Florestan), Matti Salminen (Rocco), Falk Struckmann (Don Pizarro), Roman Trekel (Don Fernando), Evelin Novak (Marzelline), Florian Hoffmann (Jaquino), sowie der Staatsopernchor unter der Leitung von Martin Wright und die Staatskapelle Berlin. Als Bühnenbildner konnte Hans Schavernoch gewonnen werden, der bereits seit vielen Jahren an der Seite von Harry Kupfer arbeitet – vom »Ring« an der Berliner Staatsoper bis hin zum Musical »Mozart!« am Raimund Theater Wien. Die Kostüme stammen von Yan Tax, der seit den 1970er Jahren international als Kostümbildner für Film, Fernsehen und Bühne arbeitet und den im Opernbereich ebenfalls eine langjährige, enge künstlerische Partnerschaft mit Harry Kupfer verbindet.
FIDELIO
Oper in zwei Aufzügen von Ludwig van Beethoven
Musikalische Leitung
Daniel Barenboim
Inszenierung
Harry Kupfer
Regiemitarbeit
Derek Gimpel
Bühnenbild
Hans Schavernoch
Kostüme
Yan Tax
Olaf Freese
Chor
Martin Wright
Dramaturgie
Detlef Giese
Don Fernando
Roman Trekel
Don Pizarro
Falk Struckmann
Florestan
Andreas Schager
Leonore
Camilla Nylund
Rocco
Matti Salminen
Marzelline
Evelin Novak
Jaquino
Florian Hoffmann
Weitere Vorstellungen am 7., 9., 14., 16., 25. und 28. Oktober 2016
Staatsoper im Schiller Theater
Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn statt.
Tickets sowie weitere Informationen unter Telefon 030 20 35 45 55 und www.staatsoper-berlin.de