Für Dieter Dorn ist die Arbeit am Schiller Theater dabei eine Rückkehr zu seinen künstlerischen
Anfängen: von 1970 bis 1975 begann er als Oberspielleiter unter Hans Lietzau am Haus seine
Karriere. Nach »Elektra« (1994) ist »La traviata« seine zweite Produktion für die Berliner Staatsoper
und ebenfalls die zweite Zusammenarbeit mit Daniel Barenboim, der seit 2003 erstmals wieder in
Berlin als Dirigent dieses Werks zu erleben ist. Neben »Macbeth« (Spielzeit 2014/2015), »Il
trovatore« und »Simon Boccanegra«, die in dieser Saison wiederaufgenommen werden, setzt Daniel
Barenboim gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin die kontinuierliche Beschäftigung mit Verdi fort.
In der Rolle der Violetta Valéry ist an drei Abenden die herausragende bulgarische Sopranistin Sonya
Yoncheva zu erleben (19. | 22. | 31. Dezember), die derzeit als eine der versiertesten Interpretinnen der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts gilt und jüngst mit ihrer CD-Veröffentlichung »Paris, mon
amour« als »Nachwuchskünstlerin des Jahres (Gesang)« mit dem »Echo Klassik 2015« ausgezeichnet
wurde. Am 25. und 27. Dezember übernimmt Nadine Koutcher die Titelpartie. Die 32-jährige Sopranistin, die 2009 am Mikhailovsky Theatre in St. Petersburg als Violetta ihr Debüt gab, zählt zu
den vielversprechenden Sängerinnen ihrer Generation. Seit ihrem Debüt war sie u. a. an der Oper
Perm, am Teatro Real, an der English National Opera und am Concertgebouw in Amsterdam zu hören
und gewann 2015 beim »BBC Cardiff Singer of the World« den Hauptpreis.
Die Rolle des Alfredo singt Abdellah Lasri. Auch für den jungen marokkanischen Tenor bedeutet diese Produktion eine »Heimkehr«: Bevor er 2013/2014 festes Ensemblemitglied am Aalto-Musiktheater Essen wurde und u. a. an der Opéra Bastille in Paris und der Semperoper in Dresden gastierte, war er von 2009–2011 Stipendiat des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Unter den Linden. Seine künftigen Engagements führen ihn u. a. als Rodolfo an die Los Angeles Opera (2016).
Als Besonderheit wird bei der Premiere die 93-jährige Luisa Mandelli noch einmal als Annina auf der
Bühne stehen. 1922 in Saronno, im Norden von Mailand, geboren, wurde sie 1953 in das Ensemble
der Mailänder Scala aufgenommen. Bekanntheit erlangte sie u. a. durch ihre Interpretation der Annina
in der legendären Produktion von »La traviata« in der Regie von Luchino Visconti aus dem Jahr 1955
– an der Seite von Maria Callas. Nachdem sie ihre Karriere als Sängerin beendet hatte, arbeitete sie 20
Jahre für den Ricordi Musikverlag. Ihre Verbindung zur Mailänder Scala blieb bis heute bestehen und
sie besucht dort regelmäßig mit großer Leidenschaft Proben, Aufführungen und Konzerte. Seit 2000
lebt sie im von Giuseppe Verdi gegründeten Casa di Riposo per Musicisti in Mailand.
Melodramma in drei Akten (vier Bildern)
Text von Francesco Maria Piave nach Alexandre Dumas
In italienischer Sprache
mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Daniel Barenboim
Dieter Dorn
Regiemitarbeit
Christiane Zaunmair
Joanna Piestrzyńska
Kostüme
Moidele Bickel
Mitarbeit Kostüm
Dorothée Uhrmacher
Choreographie
Martin Gruber
Tobias Löffler
Dramaturgie
Hans-Joachim Ruckhäberle
Katharina Winkler
Violetta Valéry
Sonya Yoncheva
Flora Bervoix
Cristina Damian
Annina
Luisa Mandelli
Alfredo Germont
Abdellah Lasri
Giorgio Germont
Simone Piazzola
Gastone
Florian Hoffmann
Barone Douphol
Dominic Barberi
Marchese D‘Obigny
Grigory Shkarupa
Dottor Grenvil
Jan Martiník
Staatsopernchor
Staatskapelle Berlin
Weitere Vorstellungen am 22., 25., 27. und 31. Dezember 2015
Eine Werkeinführung findet, mit Ausnahme am 25. Dezember, jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn statt.
Tickets sowie weitere Informationen unter Telefon 030 20 35 45 55 und www.staatsoper-berlin.de