„Polina Semionova, Berlin, hat alles, kann alles was eine Starballerina braucht – plus Charme und Herzenswärme…“ (Claudia Henne), ihre Auftritte seien „intensiver denn je“ (Hartmut Regitz), so die Meinung der Kritiker. Die Künstlerin selbst freut sich über diese Auszeichnung: „Das bedeutet mir sehr viel und ich bin sehr glücklich, dass die Kritiker meine Auftritte im letzten Jahr mit Interesse verfolgt haben. Es war eine sehr interessante Saison mit Arbeit, die mich erfüllt hat. Ich freue mich nun auf die kommende Spielzeit mit neuen Balletten und neuen Rollen.“ Ihr nächster Auftritt beim Staatsballett Berlin wird als Odette/Odile in „Schwanensee“ an der Seite des neuen Ersten Solotänzers Alejandro Virelles als Prinz Siegfried in der Deutschen Oper Berlin am 19. September 2018 sein.
Geboren in Moskau erhielt Polina Semionova ihre Ballettausbildung an der Bolschoi Ballettschule und wurde direkt nach ihrem Abschluss im Alter von 17 Jahren als Erste Solotänzerin an das Ballett der Staatsoper Unter den Linden verpflichtet, das ab 2004 in das Staatsballett Berlin überging. Ab September 2012 war sie Principal Dancer beim American Ballet Theatre, Principal Guest beim Mikhailovsky Theater St. Petersburg und beim Bayerischen Staatsballett München sowie ab 2014 auch wieder beim Staatsballett Berlin. Nach einer kurzen Babypause kehrte sie im April 2017 auf die Bühne zurück und ist weiterhin ständige Gast-Solistin beim Staatsballett Berlin.
Polina Semionova tanzt nahezu alle großen Partien des klassischen Balletts: Odette/Odile („Schwanensee“), Nikia („La Bayadère“), Marie („Der Nussknacker“), Prinzessin Aurora („Dornröschen“), Swanilda („Coppélia“), Kitri („Don Quixote“), Giselle und Myrtha („Giselle“), Tatjana (John Crankos „Onegin“), Sieglinde und Brünnhilde (Maurice Béjarts „Ring um den Ring“), Julia (in Kenneth MacMillans, Leonid Lawrowskis sowie Nacho Duatos Versionen von „Romeo und Julia“). Zu ihrem neoklassischen Repertoire zählen Werke von Jerome Robbins, George Balanchine, William Forsythe, John Neumeier, Jiří Kylián und Antony Tudor. Choreographen wie Mauro Bigonzetti, Nacho Duato, Patrice Bart, Renato Zanella, Uwe Scholz, Alexei Ratmansky, Giorgio Madia, Twyla Tharp und Christian Spuck arbeiteten mit ihr und kreierten Rollen fü ;r sie. Einladungen führten Polina Semionova an die Mailänder Scala, zum Dresden Semperoper Ballett, zum English National Ballet, Tokyo Ballet, Finnish National Ballet, Wiener Staatsballett, Zürich Ballett, Ballett des Mariinsky Theaters St. Petersburg, Bolschoi Ballett Moskau, Stuttgarter Ballett und zum Ballett des Teatro dell‘Opera di Roma.
Die Würdigung ihrer Arbeit findet Ausdruck in zahlreichen Auszeichnungen: 2004 wurde sie mit dem Berliner Publikumspreis „Daphne“ geehrt, 2005 mit dem Deutschen Kritikerpreis und dem Deutschen Tanzpreis Zukunft. Bereits 2007 wurde sie vom deutschen Ballettmagazin „tanz“ zur „Tänzerin des Jahres“ gekürt und erhielt 2008 den „Heinz Spoerli Preis“. 2013 wurde Polina Semionova zur jüngsten Honorarprofessorin an die Staatliche Ballettschule Berlin berufen. 2014 wurde ihr der derzeit wohl wichtigste Preis der Ballettwelt, der „Benois de la Danse“, verliehen. Der Berliner Senat ernannte sie im April 2017 zur „Berliner Kammertänzerin“.