Ihre bürgerliche Ehre wäre dahin, das Ansehen der Familie ruiniert. Also verlangt er die Trennung. Ferdinands Vater, Präsident von Walter, interessieren die Gefühle seines Sohnes schon gar nicht. Im Gegenteil: Er lässt den Hofmarschall von Kalb am herzoglichen Hofe die Nachricht von Ferdinands bevorstehender Vermählung mit der Mätresse des Herzogs, Lady Milford, verbreiten. Die Wahl des Ehepartners ist ihm nichts weiter als ein Schachzug im höfischen Machtspiel. Ferdinand aber beharrt darauf, seine Liebe und sein Leben ungeachtet von gesellschaftlichen Konventionen zu wählen.
Präsident von Walter muss erkennen, dass seine Werte dem Sohn nichts bedeuten und er keine Macht mehr über ihn hat. Da bringt sein Sekretär Wurm, der selbst ein Auge auf Luise geworfen hat, die Möglichkeit einer Intrige ins Spiel: Gemeinsam entwickeln sie einen Plan, der geradewegs in die Katastrophe führt …
Mit ungeheurer sprachlicher Kraft und Emphase schildert Friedrich Schillers 1784 uraufgeführtes Drama die moralische Verkommenheit des herrschenden Systems. Auch wenn das Stück, das zunächst „Luise Millerin“ heißen sollte, klar in einer ständischen Gesellschaft verortet ist, sind seine Themen wie Machtmissbrauch und die Forderung nach persönlicher Freiheit noch immer aktuell.
Regie
Christine Gnann
Bühne
Judith Philipp
Kostüme
Judith Philipp
Mit
Lothar Bobbe
Kristin Göpfert
Ralph Hönicke
Nathalie Imboden
Felix Jeiter
Antonio Lallo
Marcus Michalski
Martin Theuer
Elif Veyisoglu