Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Josefine" nach Franz Kafka - Deutsches Theater Berlin"Josefine" nach Franz Kafka - Deutsches Theater Berlin"Josefine" nach Franz...

"Josefine" nach Franz Kafka - Deutsches Theater Berlin

Premiere Samstag, den 27. November 2021, 20.30 in der Box

Es ist Kafkas letzte Erzählung vor seinem Tod und eine bitter-skurrile Auseinandersetzung über die Wirkmächtigkeit und Ohnmacht der Kunst. Nicht nur, dass die im Mittelpunkt stehende Künstlerin und Titelfigur Josefine eine Sängerin von zweifelhafter Begabung ist und eher pfeift als singt. Sie ist eine Maus. Und das Volk der Mäuse zeigt sich wenig musikaffin und gesangsbegeistert.

Copyright: Heide Prange, Bearbeitung: Ayfer Ezgi Karatas

Es besucht Josefines Konzerte vor allem wegen des ruhigen, andächtigen Beisammenseins. Den Gesang schätzt es weniger als Kunstform, sondern vielmehr mehr als Anlass für eine kurze Unterbrechung des harten Alltags. Denn so ein Mäuseleben ist von Arbeit und ständiger Existenzangst geprägt, einer verschwindend kurzen Kindheit und einem mühseligen Erwachsenendasein.

Mit ihrer pfeifenden Sängerin könnte das Mäusevolk auch bei schwindender Stimmkraft und zunehmender Erschöpfung leben. Auf die Kunst kommt es, wie gesagt, nicht so an. Doch im Gefühl ihres nahenden Endes fängt Josefine an, Forderungen zu stellen. Ihr Kampf um Anerkennung, dem sie mit Kürzungen ihrer Gesänge und Koloraturen Nachdruck verleihen will, führt sie auf einen gefährlichen Pfad. Denn die Opfer, die sie bringt, sind für sie selbst größer als für ihr Publikum …

Regie Martin Zimmermann
Bühne Ayfer Ezgi Karataş
Kostüm Linda Spörl
Musik Simon Kerler
Projektassistenz Sidney Kaufmann

Mit
Caner Sunar
Simon Kerler
Live-Musik

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERWANDLUNGEN -- "Der Untergang des Hauses Usher" mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Wilhelma Theater Stuttgart

Sehr viele technische Tricks und faszinierende Einfälle besitzt diese gelungene Produktion des Studiengangs Figurentheater. In der suggestiven Regie von Stephanie Rinke können sich die gespenstischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUS DEM DUNKEL INS LICHT -- Neue CD: Die Würth Philharmoniker und Thomas Hampson (Bariton) bei hänssler Classic

Das dritte Album der Würth Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Claudio Vandelli präsentiert den berühmten US-amerikanischen Bariton Thomas Hampson. Die Würth Philharmoniker, die auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

NORDISCHE KLANGFARBEN -- Neue CD "Northern Colours" mit Felix Klieser (Horn) bei Berlin Classics erschienen

Im Zentrum des neuen Albums von Felix Klieser (Horn) steht das inspirierende Werk "Soundscape - A Walk in Colours" op. 118 von Rolf Martinsson, der 1956 in Schweden geboren wurde. Der Komponist hat…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche