Der Sturm, den Mozarts Musik so eindringlich heraufbeschwört, tobt nicht nur im Freien, sondern auch in allen Figuren der Oper. Ob Vater und Sohn, ob die beiden auswärtigen Königstöchter Ilia und Elettra, die nach dem traumatisierenden Krieg auf bessere Tage hoffen – sie alle sind Natur- wie Gefühlsgewalten hilflos ausgeliefert, was die Musik des 25-jährigen Mozarts eindringlich schildert.
So eröffnet »Idomeneo«, der die totgeglaubte Gattung der Opera seria rundum erneuerte, die Reihe von Mozarts Opern der Reifezeit. 1781 als Auftragswerk für das vorzügliche Ensemble des Münchner Residenztheaters entstanden, konnte er für sein umfangreichstes und ambitioniertestes Werk musikalisch aus dem Vollen schöpfen. Mozarts Hoffnung, mit diesem Stück als Visitenkarte eine neue Anstellung zu finden und Salzburg verlassen zu können, erfüllte sich freilich nicht. Doch gerade dieser Ehrgeiz bedingte eine exzeptionelle Partitur: mit anspruchsvollen Arien, differenzierten Rollenporträts, einem virtuosen Orchesterpart und einigen großen Chorszenen, die zu den beeindruckendsten in Mozarts Schaffen gehören.
Text von Giambattista Varesco nach Antoine Danchet
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal
Musikalische Leitung
Simon Rattle
Inszenierung
David McVicar
Bühnenbild
Vicki Mortimer
Kostüme
Gabrielle Dalton
Licht
Paule Constable
Choreographie
Colm Seery
Einstudierung Chor
Martin Wright
Dramaturgie
Benjamin Wäntig , Elisabeth Kühne
Idomeneo
Andrew Staples
Idamante
Magdalena Kožená
Ilia
Anna Prohaska
Elettra
Olga Peretyatko
Arbace
Linard Vrielink
Oberpriester des Neptun
Florian Hoffmann
Die Stimme
Jan Martiník
Kreterinnen, Trojaner
Marie Sofie Jacob , Ekaterina Chayka-Rubinstein , Johan Krogius , Friedrich Hamel
STAATSOPERNCHOR
STAATSKAPELLE BERLIN
Weitere Vorstellungen am 23., 26., 28. und 30. März 2023