Der junge Pentheus hat die Herrschaft in Theben übernommen. Doch ein Fremder unterwandert die Autorität des Königs, indem er zu Ehren des Gottes Dionysos das Volk zu rauschhaften Feiern, zur Hingabe an Vergnügen und Lust verführt. Immer mehr Menschen schließen sich ihm an, darunter sogar Pentheus’ Mutter Agaue. Vergeblich versucht der König, sich der Macht der Triebe mithilfe der Vernunft entgegenzustellen. Schließlich will er sich ein eigenes Bild machen und mischt sich – als Frau verkleidet – unter die Menge. Im Exzess einer nächtlichen Orgie wird er brutal von der eigenen Mutter getötet, die ihn für ein wildes Tier hält. Erst am nächsten Morgen begreift sie, dass sie den Kopf ihres Sohnes in den Armen hält. Der Fremde aber gibt sich allen als Gott Dionysos zu erkennen und fordert bedingungslose Anbetung.
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Für seine Vertonung des zeitlos aktuellen Stoffes griff Henze, einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der Nachkriegszeit, auf einen gigantischen Orchesterapparat zurück. Strukturell an der sinfonischen Form orientiert, stellt er in vier Sätzen zwei gegensätzliche musikalische Sphären für Dionysos und Pentheus einander gegenüber. Das Orchester als »Kampfplatz« dieser antagonistischen Prinzipien sprengt in Barrie Koskys Inszenierung auch räumlich die Grenzen des Orchestergrabens, drängt hinauf auf die Bühne, wo es Zeuge und Mittäter des Geschehens wird.
Musikdrama in einem Akt von Wystan Hugh Auden und Chester Kallman [1966] nach der Tragödie Die Bakchen des Euripides
Musikalische Leitung
Vladimir Jurowski
Inszenierung
Barrie Kosky
Choreographie
Otto Pichler
Bühnenbild und Kostüme
Katrin Lea Tag
Dramaturgie
Ulrich Lenz
Chöre
David Cavelius
Licht
Franck Evin
Dionysus
Sean Panikkar
Pentheus
Günter Papendell
Cadmos
Jens Larsen
Tiresias
Ivan Turšić
Captain of the royal guard
Tom Erik Lie
Agave
Tanja Ariane Baumgartner
Autonoe
Vera-Lotte Boecker
Beroe
Margarita Nekrasova
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Vocalconsort Berlin
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