Dennoch machten das berührende Schicksal der Violetta Valéry und Verdis überaus präzise und zugleich mitreißende Musik La traviata in der Folgezeit zu einem der populärsten Werke überhaupt. Die umschwärmte, doch durch ihre Krankheit zum Tode verurteilte Kurtisane verkörpert in der Welt der Oper auf tragische Weise das Bild einer sehnsüchtig liebenden und leidenden, zugleich auch eigenständigen Frau – vielleicht gerade weil sie als Prostituierte gesellschaftlich isoliert ist. Über die Jahrzehnte wurde die Radikalität des Stoffes mystifiziert. Violetta – das war vor allem im 20. Jahrhundert zumeist eine starke, tragische Frauenfigur in einer vergangenen, fernen Welt, verkörpert von einer legendären Interpretin der Gegenwart.
Das Werk, das zum Kernrepertoire der Komischen Oper Berlin gehört, wird hier erstmals in italienischer Sprache zu erleben sein.
Im Spannungsfeld zwischen Aktualität und Mythos setzt Nicola Raab mit ihrer Inszenierung an und konzentriert sich auf Violetta, als eine Figur der Gegenwart: eine autonome, doch einsame Heldin, deren Leben durch eine tödliche Diagnose aus den Fugen gerät.
Violetta Valéry verkörpert die Sehnsucht im Zwiespalt – zerrissen zwischen Todesangst und dem Kampf um Autonomie, zwischen Gegenwart und abgründiger Fantasiewelt. Unter der musikalischen Leitung von Ainārs Rubiķis sind Natalya Pavlova und Ensemblemitglied Vera-Lotte Böcker als Violetta Valéry in der Titelpartie zu erleben.
Musikalische Leitung
Ainārs Rubiķis
Inszenierung
Nicola Raab
Bühnenbild
Madeleine Boyd
Kostüme
Annemarie Woods
Dramaturgie
Simon Berger
Chöre
David Cavelius
Licht
Linus Fellbom
Choreografie
Oren Lazovski
Violetta Valéry
Natalya Pavlova
Flora Bervoix
Maria Fiselier
Annina
Marta Mika
Alfredo Germont
Ivan Magrì
Giorgio Germont
Günter Papendell
Gastone
Ivan Turšić
Barone Douphol
Dániel Foki
Marchese d’Obigny
Carsten Sabrowski
Dottore Grenvil
Philipp Meierhöfer
Ein Kommissionär
Changdai Park
Giuseppe
Alexander Fedorov
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin