Gestrandet in der Wartehalle eines Flughafens, einsam und alleine: nur ein Telefon als ständiger Begleiter. Die junge Frau wurde von ihrem Lebensgefährten verlassen. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf – denn er hat versprochen, sie an diesem Abend anzurufen …
Francis Poulencs einaktige Oper DIE MENSCHLICHE STIMME (1959) beschreibt ein intimes Drama, dessen zentrales Thema der Vereinsamung in einer Welt fortschreitender Kommunikationsmittel gerade heute wieder eine besondere Aktualität erfährt. Nicht zuletzt verweist darauf auch die fast lakonische Zeitangabe des Komponisten, der den Zeitpunkt der Handlung mit „heute“ benannte und seine Protagonistin namenlos beließ. Ursprünglich nur für eine Singstimme und Klavier vorgesehen, schuf Poulenc später eine Fassung für Orchester, deren Klangfarben den Konflikt der Oper besonders hervorheben und in dieser Fassung in Gießen zur Aufführung kommt.
In GLAUBE. LIEBE. ABSCHIED. wird das intime Gespräch an einen Flughafen und somit an einen öffentlichen Ort verlegt. Flugbegleiter, Bodenpersonal, Touristen und Geschäftsleute: trotz der Menschenansammlung ist jeder an diesem Ort mit sich alleine und wartet darauf, dass das Warten ein Ende findet, dass es weitergeht: mit der Arbeit, mit dem Flug, mit der Reise …
Regisseur Wolfgang Hofmann und Dirigent Florian Ludwig verfolgen in ihrem Konzept einen tief humanen Ansatz, der die Verbindung schafft zwischen Poulencs Oper und Werken von Bach, Haydn, Bruckner und Telemann: so erklingt an diesem Abend auch Musik aus DIE JAHRESZEITEN, aus DIE SCHÖPFUNG, aus MAGNIFICAT oder aus Bachs berühmter Kaffee-Kantate („Schweiget stille, plaudert nicht“). Die traditionellen Werke erschließen sich in diesem Theatererlebnis in einem ganz neuen Kontext: musikalische Korrespondenz, über die Jahrhunderte hinweg.
Nicht zuletzt verweist darauf auch die fast lakonische Zeitangabe des Komponisten, der den Zeitpunkt der Handlung mit „heute“ benannte und seine Protagonistin namenlos beließ. Ursprünglich nur für eine Singstimme und Klavier vorgesehen, schuf Poulenc späterhin eine Fassung für Orchester, deren Klangfarben den Konflikt der Oper hervorheben. Der tief humane Ansatz vereint das Werk mit denen von Bach, Haydn und Bruckner. Musikalische Korrespondenzen – über die Jahrhunderte hinweg.
Musikalische Leitung: Florian Ludwig
Inszenierung: Wolfgang Hofmann
Bühne: Lars Peter
Kostüme: Claudia Krull
Chor: Martin Spahr
Dramaturgie: Anne-Kathrin Abel
Mit: Chor des Stadttheater Gießen / Philharmonisches Orchester Gießen
weitere Vorstellungen:
So 29.12.2019
Sa 25.01.2020
Do 06.02.2020
Fr 21.02.2020
So 05.04.2020
jeweils um 19:30 Uhr