Eine Oper im Gewand eines Oratoriums könnte man Semele bezeichnen. Mit prächtigen Chören, knappen Rezitativen und ausdrucksstarken Arien musste das Werk nicht dem starren Schema einer Opera seria folgen und wirkt bis heute frisch. Für ein fastenzeitliches Oratorium eher »ungewöhnlich«: die saftig-erotische, durchaus auch witzige Handlung. Heute zählt Semele weltweit zu den beliebtesten Werken aus der Feder Georg Friedrich Händels. Barock-Spezialist Konrad Junghänel und Chefregisseur und Intendant Barrie Kosky setzen auf das menschliche Drama hinter den göttlichen Ränkespielen und zeigen klar auf: »Wen die Götter strafen, dem erfüllen sie seine Wünsche«.
Faust-Preis-Gewinnerin Nicole Chevalier, die zuletzt mit ihren Auftritten in Les Contes d’Hoffmann und Die schöne Helena die Köpfe der Männer- und Damenwelt verdrehte, betört nun als Titelheldin Semele den Göttervater selbst. Als Jupiter glänzt mit schmelzend-weichem Tenor Allan Clayton, der in Barrie Koskys Inszenierung Castor et Pollux bereits Erfahrungen mit der antiken Götterwelt sammeln konnte.
Libretto nach William Congreve
Englisch
Musikalische Leitung
Konrad Junghänel
Inszenierung
Barrie Kosky
Bühnenbild
Natacha Le Guen de Kerneizon
Kostüme
Carla Teti
Dramaturgie
Johanna Wall
Chöre
David Cavelius
Licht
Alessandro Carletti
Cadmus, König von Theben
Philipp Meierhöfer
Semele, seine Tochter
Nicole Chevalier
Ino, ihre Schwester
Katarina Bradić
Athamas, Prinz von Böotien
Eric Jurenas
Jupiter, König der Götter
Allan Clayton
Juno, seine Frau
Ezgi Kutlu
Iris, ihre Vertraute
Nora Friedrichs
Somnus, Gott des Schlafes/Priester
Evan Hughes
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
Weitere Termine
18.,
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Jul
2018
Bild: Georg Friedrich Händel