Doch anstatt eine Sterbehilfeorganisation in der Schweiz aufzusuchen, erfüllt Herr Gärtner den Wunsch seiner Frau auf dem Sterbebett: „Mach es richtig.“ Er bringt sein Anliegen vor die Bioethikkommission.
Von Schirach, prominenter deutscher Strafverteidiger und Autor von Bestsellern sowohl in Buch- als auch Dramenform, geht in diesem Stück mit gründlicher juristischer Methodik vor: Eine Reihe von Sachverständigen debattiert aus unterschiedlichen moralisch - ethischen, ärztlichen, juristischen, historischen und religiösen Blickwinkeln Herr Gärtners
Fall. Statistische Fakten und überraschende Facetten zeigen, dass das Thema weder einfach, noch eindimensional, sondern im Gegenteil höchst komplex und viel schwerwiegender ist, als man zunächst vielleicht denkt. Am Ende liegt eine einfache Frage vollständig ausgeleuchtet zur Abstimmung bereit: „Soll ein Arzt Beihilfe zum Suizid leisten dürfen?“
Die Bioethikkommission, deren Mitglieder mit Ja oder Nein stimmen müssen, ist am Ende das Publikum – sind Sie.
Es geht in diesem Stück mit Publikumsbeteiligung also ans Eingemachte. Gevatter Tod, dergroße Gleichmacher, der uns alle ereilt, ist neben der Liebe das wichtigste literarische Motiv, das uns immer wieder daran erinnert, das Lebensende zu bedenken, auch wenn wir es gern verdrängen. Und der Tod steht genau wie die Liebe in engem Zusammenhang mit der Frage, was ein gutes Leben ist, wie wir dieses erkennen, und was Gesellschaft und Staat dafür tun sollten.
Regie Bernd Mottl
Bühne Friedrich Eggert
Kostüme Daniela Selig
Dramaturgie Daniel Grünauer
Theaterpädagogik Timo Staaks
Vorsitzende des Ethikrats Susanne Konstanze Weber
Richard Gärtner Gerhard Balluch
Brandt, Augenärztin Steffi Krautz
Biegler, Rechtsanwalt Mathias Lodd
Keller, Mitglied des Ethikrates Evamaria Salcher
Litten, Rechtssachverständige Birte Leest
Sperling, medizinischer Sachverständiger Fredrik Jan Hofmann
Thiel, theologischer Sachverständiger Clemens Maria Riegler
weitere bereits disponierte Vorstellungen am 8., 16. und 17. Februar, außerdem am
2. und 18. März sowie am 9. April, jeweils um 19.30 Uhr, HAUS EINS