Für die Karriere einer Tänzerin gibt es im Rahmen des klassischen Repertoires zwei Feuertaufen: Die erste ist die extrem gegensätzliche Doppelrolle der Odette/ Odile aus dem romantischen
Ballett »Schwanensee«; diese Herausforderung nahm Elisa Badenes schon 2011 im Alter von nur 19 Jahren an und »bewies, dass sie ein entrücktes Fabelwesen genauso glaubwürdig zu verkörpern vermag wie einen mit allen Wassern gewaschenen Vamp«, so die Kritikerin einer Stuttgarter Tageszeitung.
In der vergangenen Spielzeit dann, im April 2014, bestand sie die zweite Bewährungsprobe mit Bravour: Zur Ersten Solistin des Stuttgarter Balletts aufgestiegen, tanzte sie die Titelrolle in »Giselle« – eine der technisch und darstellerisch anspruchsvollsten Figuren der Ballettwelt, muss doch hier die Tänzerin im ersten Akt das lebensfrohe Bauernmädchen im bunten Treiben ebenso überzeugend verkörpern wie jene feenhafte Fantasiegestalt des zweiten Akts, eine vom Geliebten betrogene Braut, die mit Leidensgenossinnen im Jenseits spukt. Natürlich glänzte sie auch in diesem Klassiker, verwandelte sich glaubwürdig von der hoffnungsvoll Verliebten in die unirdische Geistergestalt – eine
erstaunliche Leistung für die erst 22-jährige Spanierin.
Elisa Badenes kam in Valencia zur Welt. In ihrer Heimatstadt wurde sie zwischen 2002 und 2007 am Conservatorio Profesional de Danza ausgebildet. Im Jahr 2008 gewann sie beim Prix de Lausanne ein Stipendium für die Royal Ballet School London, dort schloss sie ein Jahr später ihre Ausbildung ab. 2009
gewann sie beim Youth American Grand Prix die Goldmedaille in der Kategorie »Senior Women« und wurde zur »Besten Europäischen Tänzerin« gekürt.
Beim Stuttgarter Ballett begann sie als Elevin in der Spielzeit 2009/10, ein Jahr später gehörte sie als Gruppentänzerin zum Ensemble. In den folgenden drei Jahren stieg sie regelmäßig auf: 2011 zur Halbsolistin, 2012 zur Solistin und 2013 zur Ersten Solistin. Beim international renommierten Wettbewerb um den Erik Bruhn Preis gewann sie 2011 im kanadischen Toronto gemeinsam mit ihrem Partner Daniel Camargo den Publikumspreis; dort tanzten die beiden den Pas de deux aus dem 3. Akt
aus »Don Quixote« in der Choreographie von Marius Petipa und den Pas de deux »Little Monsters«, von Demis Volpi zu diesem Anlass kreiert.
Zu den für sie kreierten Rollen gehören u. a. die Kantorka als weibliche Hauptfigur in Demis Volpis Handlungsballett »Krabat« sowie ein Solo in dessen »Big Blur« aus dem Jahr 2010. Marco Goecke choreographierte für sie in »Black Breath«, Wayne McGregor in »Yantra« und Mauro Bigonzetti in »Il Concertone«. Auch im letzten Werk von Christian Spuck, das er in seiner Eigenschaft als Hauschoreograph des Stuttgarter Balletts schuf, entstand 2012 eine Rolle für und mit Elisa Badenes: Smaragd in »Das Fräulein von S.« nach E. T. A. Hoffmanns Novelle. Elisa Badenes übernahm zudem Parts in Werken von John Cranko, Jérôme Robbins, Maurice Béjart, George Balanchine, John Neumeier, William Forsythe und anderen namhaften Choreographen innerhalb des Repertoires des Stuttgarter Balletts.
Für Organisation und Durchführung der Verleihung des Deutschen Tanzpreises ist der Förderverein Tanzkunst Deutschland e.V. verantwortlich.
Auch 2015 wird der Preis in drei Kategorien vergeben:
Deutscher Tanzpreis 2015 Peter Breuer Ballettdirektor am Salzburger Landestheater
Laudatio: Prof. Birgit Keil Ballettdirektorin Staatstheater Karlsruhe
Deutscher Tanzpreis »ZUKUNFT« Elisa Badenes Erste Solistin des Stuttgarter Balletts
Laudatio: Reid Anderson Ballettintendant des Stuttgarter Balletts
Anerkennungspreis 2015 Ricardo Fernando Ballettdirektor Theater Hagen
Laudatio: Norbert Hilchenbach Intendant Theater Hagen
Am 28. März 2015 wird traditionsgemäß im Rahmen einer Ballett-Gala zum 32. Mal der Deutsche Tanzpreis im Essener Aalto Theater verliehen . Beginn 18:00 Uhr.