Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Dreifachabend »Aventures | Sur Scènce | Nouvelles Aventures« von György Ligeti und Mauricio Kagel, Staatsoper im Schiller Theater BerlinDreifachabend »Aventures | Sur Scènce | Nouvelles Aventures« von György...Dreifachabend »Aventures...

Dreifachabend »Aventures | Sur Scènce | Nouvelles Aventures« von György Ligeti und Mauricio Kagel, Staatsoper im Schiller Theater Berlin

Premiere am 14. November 2015, 20 Uhr in der Werkstatt. -----

Ein Abend, bei dem Györgys Ligetis »Aventures« und »Nouvelles Aventures« gekoppelt mit Mauricio Kagels »Sur Scène« auf die Bühne kommen – Werke, die auch 50 Jahre nach ihrer Entstehung richtungsweisend für das neue Musiktheater und die Frage nach dem Verhältnis von Musik, Sprache und Theater sind.

In den 'Miniaturdramen' »Aventures« und »Nouvelles Aventures«, die zwischen 1962 und 1966 entstanden, forschte György Ligeti auf dem Gebiet neuer sprachlich-musikalischer Ausdrucksformen. Einen wichtigen Impulsgeber für Ligeti stellte der argentinische Komponist Mauricio Kagel dar, von dessen 1960 uraufgeführtem »Anagrama« er sich nachhaltig beeindruckt zeigte. Mit seinem ersten Musiktheater »Sur Scène« entwickelte Kagel zwei Jahre später zugleich die für sein weiteres musiktheatrales Schaffen bestimmende Gattung des 'instrumentalen Theaters': Gesten, Aktionen, Sprache und Klänge lassen ein komplexes Zeichensystem entstehen, wobei zugleich die 'Theatralität des Musik-Machens' selbst thematisiert wird.

 

Während die beiden Stücke von Ligeti konzertant häufiger zu hören sind, ist eine Aufführung von Kagels wegweisender »Sur Scéne« eine echte Rarität. Erstmals ist nun eine Kombination dieser Schlüsselwerke der Musiktheater-Avantgarde zu erleben. Dabei zeigt sich eine auffällige Wechselbeziehung der Stücke – nicht nur musikalischer sondern auch inhaltlicher Art: Die offenkundige Komik der Stücke gewinnt durch ihre szenische Verbindung eine Tiefendimension, deren Kern eine zunehmend virulente Frage ausmacht: Beherrscht der Mensch noch die Technik oder hat sich dieses Verhältnis bereits umgedreht?

 

Inszeniert wird der einstündige Dreifachabend vom jungen Berliner Regisseur Michael Höppner, der u. a. mit Christoph Schlingensief, Andrea Breth, Jan Bosse, Roland Schimmelpfennig und Luc Bondy zusammengearbeitet hat. Seit seiner Inszenierung der Uraufführung »Wie man findet, was man nicht sucht« von Leah Muir im Rahmen der Neuen Szenen an der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin (April 2013) beschäftigt sich Michael Höppner intensiv mit zeitgenössischem Musiktheater bzw. Musiktheater in der Verbindung mit Neuer Musik und ist Mitbegründer und Chefregisseur des freien Musiktheaterensembles Opera Lab Berlin.

 

Es singen und spielen Lydia Brotherton (Sopran), Lena Haselmann (Mezzosopran), Markus Hollop (Bass), Felix Theissen (Schauspieler), Musiker der Staatskapelle Berlin sowie die Instrumentalisten Alba Gentili-Tedeschi, Jenny Kim und Alexandros Giovanos unter der musikalischen Leitung von Max Renne.

 

Weitere Vorstellungen am 15., 17., 19., 21. und 24. November 2015

Staatsoper im Schiller Theater – Werkstatt

 

Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn statt.

 

Tickets sowie weitere Informationen unter Telefon 030 20 35 45 55 und www.staatsoper-berlin.de

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑