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"Die Tür nebenan (La Porte à coté)", Komödie von Fabrice Roger-Lacan - Theater Heilbronn

Premiere am 12. November 2022, 20 Uhr, Komödienhaus

Eine Frau und ein Mann: Sie wohnen Tür an Tür und befinden sich im selben Lebensabschnitt. Damit enden aber auch schon die Gemeinsamkeiten. Eigentlich könnte man sagen, dass die beiden vollkommen gegensätzlich sind. ER kommt aus der Werbebranche, ist Marketingchef einer Firma, die Milchprodukte verkauft und nimmt das Leben leicht. SIE schaut als Psychologin genauer hin, sollte man zumindest meinen. Dass SIE auch die eine oder andere Neurose und einen großen Hang zur Düsternis hat, muss ja niemand wissen.

Copyright: Theater Heilbronn

Als sie sich das erste Mal begegnen,  beschallt ER gerade das ganze Haus mit Anton Bruckners Siebter Sinfonie. SIE hämmert gegen seine Tür. ER soll gefälligst seine »Nazimusik« leise machen, ob er denn nicht wisse, dass Bruckner der Lieblingskomponist von Hitler war? Und schon entspinnt sich die hitzigste Diskussion, an deren Ende die Türen knallen.

Wann immer sich die beiden von nun an über den Weg laufen, dauert es nicht lange, bis es kracht. SIE  dreht ihm mit ihren psychologischen Spitzfindigkeiten das Wort im Munde um, ER kontert mit maßlosen  Übertreibungen und Verschärfungen. Ihre intellektuellen Scharmützel führen dazu, dass sie sich immer weniger ausstehen können. Oder? Dabei suchen sie doch insgeheim in Partnerschaftsportalen nach dem Glück. Aber eins ist klar: Der Traumpartner sollte auf jeden Fall das Gegenteil der Person hinter der Tür nebenan sein.

Allein wegen der geschliffenen Sprache, die Fabrice Roger-Lacan seinen beiden Helden in den Mund legt, und wegen der mit Temperament aufeinanderprallenden Gegensätze ist es ein großes Vergnügen, zuzusehen, wie sich bei den Protagonisten aus jedem noch so nichtigen Anlass die absurdesten Streitereien entwickeln können. Ähnlichkeiten mit im realen Leben vorkommenden Kommunikationsmustern sind natürlich rein zufällig. Dass es in dieser mit leichter Hand geschriebenen Komödie um nichts anderes als die Liebe geht, lässt sich ahnen.

Deutsch von Pamela Knaack

Regie: Elias Perrig
     Ausstattung Wolf Gutjahr    
    Dramaturgie Sophie Püschel

MIT
    Oliver Firit(Er)
    Judith Lilly Raab(Sie)

Di 15.11.2022 20:00 Uhr
Mi 16.11.2022 20:00 Uhr
Fr 18.11.2022 20:00 Uhr
Do 24.11.2022 20:00 Uhr
Sa 26.11.2022 20:00 Uhr
So 27.11.2022 20:00 Uhr
Fr 02.12.2022 20:00 Uhr
Sa 03.12.2022 20:00 Uhr
Sa 10.12.2022 20:00 Uhr
Fr 16.12.2022 20:00 Uhr
So 18.12.2022 15:00 Uhr
Do 22.12.2022 20:00 Uhr
Sa 31.12.2022 18:00 Uhr     

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