Louis Andriessen (geb. 1939) ist der einflussreichste niederländische Komponist seiner Generation. Mit Writing to Vermeer vertont er bereits zum zweiten Mal ein Libretto des englischen Filmregisseurs Peter Greenaway (geb. 1942). Bekannt als künstlerisch inspiriert von den Werken Strawinskys und Ives sowie verschiedener Richtungen des Jazz und der Improvisation, lässt sich Andriessen bei dieser Arbeit auf das musikalische Erbe des Barock ein und verbindet es mit seiner eigenen Sprache.
Writing to Vermeer entstand aus einer Idee des Filmemachers Peter Greenaway. Wir hatten bereits bei einem Fernseh-Kurzfilm zusammengearbeitet und auch bei meiner vorherigen Oper, Rosa, a Horse Drama, in der es um einen Cowboy geht, der sich in sein Pferd verliebt. Der Stoff bot viel Raum für energetische Cowboy-Filmmusik. Vermeer liefert das perfekte Motiv: er hatte im Delft des 17. Jahrhunderts die schönsten Gemälde der Menschheitsgeschichte geschaffen, und das in Zeiten schwerster politischer Unruhen.
Das von Greenaway geschriebene Libretto ist sehr delikat und enthält wenig Handlung, dafür jedoch Verweise auf die chaosgeplagte Außenwelt. Vermeer ist unterwegs auf Reisen, die Oper spielt in seinem Haushalt. Die Protagonisten sind seine Frau, seine Kinder und sein Lieblingsmodel. Es gibt keine männlichen Rollen. In der Partitur sind Lieder enthalten, die Sweelinck ebenfalls für seine Kompositionen benutzte.
Für den Kenner: Bei der musikalischen Form der gesamten Oper handelt es sich um ein Spiegelbild: Szene 4 besitzt die gleichen Proportionen wie Szene 3 und so weiter. Jedoch nicht wortwörtlich, wie bei Webern, sondern eher durch »erneutes Erzählen eines jeden Details«.
Die erste Inszenierung von Writing to Vermeer wurde ab Ende des Jahres 1999 bis Anfang 2000 aufgeführt. Es folgten eine Tour nach New York sowie eine Aufnahme auf CD. Seitdem gab es durchaus konzertante Aufführungen (eine Orchestersuite-Version miteingeschlossen), allerdings kam es nie wieder zu einer Bühneninszenierung – bis heute in Heidelberg.
Johannes von Matuschka absolvierte sein Regie- und Schauspielstudium am Wiener Max Reinhardt Seminar. Nach zwei Jahren als Regieassistent an den Münchener Kammerspielen und der Berliner Schaubühne begann er 2007 mit eigenen Inszenierungen im In- und Ausland. 2007–2008 war er auf Einladung des Goethe-Instituts für ein Theaterprojekt in Indien. Er erarbeitete in mehrmonatigen Workshops das Theaterprojekt „Electronic Cities“ für das Hindu Metro Plus Theatre Fest in Chennai, Tamil Nadu. 2009 war Matuschka an der Metropolitan Opera in New York und an der Scala in Mailand beschäftigt. Im selben Jahr inszenierte er „Penthesilée – A bout desouffle“ am Nationaltheater in Bordeaux. 2010 gewann er für seine Inszenierung von „Die Große Depression“ von Arthur Miller den Hauptpreis der Jury der Bayerischen Theatertage. Seither arbeitet er regelmäßig an deutschsprachigen Theaterbühnen, u. a. am Landestheater Linz, Mainfranken Theater Würzburg, Staatstheater Nürnberg, Stadttheater Konstanz sowie auf diversen Festivals (u. a. F.I.N.D. Festival Berlin; Kleist Festtage, Frankfurt / Oder. Intensiv auf der Suche nach der Schnittmenge zwischen Sprech- und Musiktheater absolvierte er 2016 sein Operndebüt an der Staatsoper Hannover mit „Der Traumgörge“ von Alexander Zemlinsky. 2017 folgte Verdis „Simon Boccanegra“ am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken. Mit „Writing to Vermeer“ stellt sich Johannes von Matuschka erstmalig am Theater und Orchester Heidelberg als Regisseur vor.
Johannes von Matuschka absolvierte sein Regie- und Schauspielstudium am Wiener Max Reinhardt Seminar. Nach zwei Jahren als Regieassistent an den Münchener Kammerspielen und der Berliner Schaubühne begann er 2007 mit eigenen Inszenierungen im In- und Ausland. 2007–2008 war er auf Einladung des Goethe-Instituts für ein Theaterprojekt in Indien. Er erarbeitete in mehrmonatigen Workshops das Theaterprojekt „Electronic Cities“ für das Hindu Metro Plus Theatre Fest in Chennai, Tamil Nadu. 2009 war Matuschka an der Metropolitan Opera in New York und an der Scala in Mailand beschäftigt. Im selben Jahr inszenierte er „Penthesilée – A bout desouffle“ am Nationaltheater in Bordeaux. 2010 gewann er für seine Inszenierung von „Die Große Depression“ von Arthur Miller den Hauptpreis der Jury der Bayerischen Theatertage. Seither arbeitet er regelmäßig an deutschsprachigen Theaterbühnen, u. a. am Landestheater Linz, Mainfranken Theater Würzburg, Staatstheater Nürnberg, Stadttheater Konstanz sowie auf diversen Festivals (u. a. F.I.N.D. Festival Berlin; Kleist Festtage, Frankfurt / Oder. Intensiv auf der Suche nach der Schnittmenge zwischen Sprech- und Musiktheater absolvierte er 2016 sein Operndebüt an der Staatsoper Hannover mit „Der Traumgörge“ von Alexander Zemlinsky. 2017 folgte Verdis „Simon Boccanegra“ am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken. Mit„Writing to Vermeer“ stellt sich Johannes von Matuschka erstmalig am Theater und Orchester Heidelberg als Regisseur vor.
Elektronische Einspielungen von Michel van der Aa
Musikalische Leitung Dietger Holm | Olivier Pols
Regie Johannes von Matuschka
Bühne Magdalena Gut
Kostüme Florence von Gerkan
Mitarbeit Kostüme Hwan Kim
Video Philipp Ludwig Stangl
Chordirektion Ines Kaun
Dramaturgie Merle Fahrholz
Catharina Bolnes Hye-Sung Na
Saskia de Vries Irina Simmes
Maria Thins Elisabeth Auerbach
Damenchor des Theaters und Orchesters Heidelberg und Choäste
Mitglieder des Kinder- und Jugendchors des Theaters und Orchesters Heidelberg
Kinderstatisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg
Philharmonisches Orchester Heidelberg
So 13 Mai
19.00 Uhr > Marguerre-Saal | 18.15 Uhr Einführung
Do 24 Mai
19.30 Uhr > Marguerre-Saal | 18.45 Uhr Einführung
Fr 1 Juni
19.30 Uhr > Marguerre-Saal | 18.45 Uhr Einführung
Di 3 Juli
19.30 Uhr > Marguerre-Saal
Mo 9 Juli
19.30 Uhr > Marguerre-Saal