Hilflos und nahezu ohnmächtig treibt er in den eiskalten Fluten, als alptraumhaft ein Schiff aus dem Nebel auftaucht: Es ist ein Robbenfänger mit dem Namen »Ghost« und für van Weyden beginnt ein Abenteuer, an dessen Ende er nicht mehr derselbe sein wird. Denn statt den in letzter Not geretteten an Land abzusetzen, zwingt Kapitän Wolf Larsen ihn aus einer Laune heraus, sein Kajütenjunge zu werden. Auf dem Weg in die große, einsame Weite des Pazifischen Ozeans lernt van Weyden eine Welt voller Gewalt, Wildheit und niederen Begierden kennen, bevölkert von Abenteurern und Elenden, eisern regiert von Wolf Larsen, dem unangefochtenen König der See.
Der »Mann ist ein Ungeheuer. Er hat kein Gewissen. Nichts ist ihm heilig.« Niemand an Bord scheint sich gegen ihn zur Wehr setzen zu können. Van Weyden ist abgestoßen und hilflos, kann sich aber trotzdem einer seltsamen Faszination für den Seewolf nicht erwehren. Bis durch ein weiteres Schiffsunglück eine Frau an Bord kommt und die Ereignisse sich überschlagen. Welche Waffen hat die Zivilisation gegen Macht und rohe Gewalt? Jack Londons Abenteuerroman ist ein psychologisches Meisterwerk über Macht und Abhängigkeit und ein Klassiker der Weltliteratur.
Regisseur Michael Heicks ist seit Januar 2005 Intendant des Theaters Bielefeld. Der Regisseur war zuvor von 2000 bis 2004 Schauspieldirektor des Bielefelder Theaters. Hier inszenierte er zahlreiche Stücke u.a. W. Shakespeares Was ihr wollt, die Uraufführung von R. Wolfs Nachrichten aus der bewohnten Welt, Effi Briest von T. Fontane, N. LaButes das maß der dinge, Z. Fibichs Oper Der Sturm, die Uraufführung von M. Arns’ Heul doch!, den dritten Uraufführungsabend aus der Reihe DRAMENSAMMLER – Schöne neue Werte, R. Thomas Kriminalkomödie Acht Frauen sowie M. Svobodas Oper Erwin, das Naturtalent. Zuletzt führte er Regie bei K. Pollacks Wie im Himmel, B. Brechts Die Dreigroschenoper, Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone, dem Liederabend Ewig jung sowie Jonas Jonassons Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Bevor Michael Heicks nach Bielefeld kam arbeitete er als freier Regisseur mit Inszenierungen am Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Oldenburg, Grips Theater Berlin, Deutschen Theater Göttingen, Theater Salzburg, Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Theater Basel, Theater am Neumarkt in
Zürich und am Thalia Theater Hamburg. Seit 1997 inszeniert Heicks auch Opern und arbeitete als Dozent an der Musikhochschule Hamburg und der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Er studierte von 1979 bis 1984 Schauspiel und Regie an der Akademie der darstellenden Kunst, Otto-Falckenberg-Schule, München.
Bühnenfassung Franziska Betz und Michael Heicks.
Inszenierung Michael Heicks
Bühne und Kostüme Annette Breuer
Choreographie Eduardo Torroja
Musik Jean Jacobi und Patrick Cybinski (Guts Pie Earshot)
Sprechchöre Sybille Krobs-Rotter
Dramaturgie Franziska Betz
Mit Oliver Baierl //
Sebastian Graf // Laura
Maria Hänsel // Jakob
Walser// Stefan Imholz /
Cédric Cavatore
Die nächsten
Vorstellungen
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05.07., 07.07.16
Karten
0521 / 51 54 54
www.theater-bielefeld.de